R.I.P.
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10. September 2018 um 22:20 #1621639ghostdog83Teilnehmer
Mobbing. Finde ich auch ganz schlimm. Die Aussage der Schauspielschule finde ich schwach. Einerseits die Existenz von Mobbing an der Schule strikt zurückweisen, gleichzeitig von Gerüchten sprechen, die man aus Rücksicht erstmal nicht weiter ansprechen bzw. verfolgen möchte. Wenn der Sachverhalt am Ende doch wahr ist, wäre diese Aussage der Schule im Nachhinein falsch, dass es kein Mobbing geben würde. Die Integrität wäre damit beschädigt.
10. September 2018 um 22:28 #1621641ChrisKongTeilnehmerDas Entscheidende beim Mobbing ist eigentlich nicht, was der Verursacher denkt oder glaubt zu wissen oder wahrzunehmen, sondern was das Mobbing-Opfer dabei empfunden hat. Die Gesellschaft als Ganzes ist durchaus sozial verroht und nimmt gewisse Signale immer weniger wahr. In Extremis mündet das dann in Suizid oder Amok-Lauf. Das ruft Erinnerungen an den Germanwings-Vorfall wach oder auch Amanda Todd.
10. September 2018 um 22:30 #1621642ghostdog83TeilnehmerDie Schule ist ja nur der Ort wo es stattfand. Die eigentlichen Verursacher hüllen sich in Schweigen.
11. September 2018 um 9:19 #1621653MontyRunnerTeilnehmerGibt es denn jetzt schon bekannte Gründe für seinen vermeintlichen Freitod? Ich finde es krass, wie schnell heute kommuniziert und begründet wird.
11. September 2018 um 9:24 #1621654ghostdog83TeilnehmerDie schnelle Ursachenfindung erfolgt daher, dass er einen Brief an seine Fans verfasst hat, wo es um das ständige Mobbing gegen seine Person an der Schauspielschule ging.
11. September 2018 um 9:29 #1621655MontyRunnerTeilnehmerHab mich jetzt auch ein wenig mehr eingelesen. Es ist natürlich völlig lächerlich, wenn die Schule direkt verlauten lässt, dass es bei ihr kein Mobbing gäbe. Traurig, wie hirnlos PR-Arbeit sein kann.
Und ich kann mir sehr gut vorstellen, wie Daniel in einer Schauspielschule unter die Räder kommt. Wenn der Mobbingvorwurf stimmt, kann man nur sagen: Fuck DSDS. Diese Misantrophen wären mitschuldig. Genauso wie das sensationsgeile Publikum. Steile These? Vielleicht. Daniel wurde wie ein Zirkusbär an der Nase durch die Manege geführt. Die meisten Menschen (auch ich) haben sich nur über ihn lustig gemacht.
EDIT
Kalki findet gute Worte:
https://kalkofe.de/kueblboeck-rip/11. September 2018 um 10:06 #1621673ghostdog83TeilnehmerBzgl. DSDS: Die Kritik teile ich. Nur sind da auch Menschen, die nach Aufmerksamkeit suchen, diese negative Seite bewusst in Kauf nehmen bzw. sie falsch einschätzen (mangels Verstand), was die Tragweite angeht.
Aktuelles Beispiel im Netz – der Youtuber Drachenlord, der durch sein Verhalten ein ganzes Dorf in Mitleidenschaft zieht, weil seine Hater dort zu “Besuch” kommen. Einerseits beklagt er sich über den enormen Stress und die Belastung, andererseits regt er sich darüber auf, dass das, was im letzten Monat geschah (Stichwort Schanzenfest und mediale Aufmerksamkeit), zu wenig Abonnenten eingebracht hat.
11. September 2018 um 11:33 #1621682IceWilliamsTeilnehmerDas Thema Mobbing ist bei Personen der Öffentlichkeit halt auch nochmal etwas anders zu bewerten – das sind halt Leute, die in der Öffentlichkeit stehen, und damit rechnen müssen, dass nicht nur positive Reaktionen kommen, v.a. wenn man dann auch noch wissentlich so polarisiert wie ein Daniel küblböck zu seiner besten Zeit.
Wenn der dann auf einen Schauspielschule geht, wird er natürlich gleich mit Vorurteilen betrachtet, die hätte jeder von uns mit Sicherheit auch. Was dort genau vorgefallen ist, werden wir wohl nie erfahren. Aber man sollte nicht nur über die Schule reden, sondern auch mal über die ganze Mediengesellschaft, die doch teilweise gezielt nach solchen Personen sucht – siehe die ganzen RTL, RTL 2, Sat 1 etc. Sendungen.Da werden für wenig Geld Leute in aller Öffentlichkeit dem Hohn und Spott von ganz Deutschland ausgesetzt. Wo sind da eigentlich die ganzen Jugendschützer und Politiker, die gerne Videospiele als Medium verteufeln?
Genauso geschmacklos finde ich aber übrigens seinen ehemaligen Mentor, der sich dann tatsächlich mit einem „Be one with The Ocean“ Pullover vor die Kamera stellt – total dabeneben.
Eine weitere tragische, aber auch selbstverschuldete Todesnachricht kam aus Amerika, der erst 26jährige US Rapper Mac Miller ist wohl an einer Überdosis gestorben.
11. September 2018 um 11:42 #1621683AnonymInaktivJetzt musst ich erstmal Drachenlord googlen und hab nen kurzen Bericht gesehen, wie blöd sind eigentlich Leute, die durch ganz Deutschland fahren nur um jemanden zu besuchen, den die nicht mögen. Was sagt das über den Menschen aus, der offensichtlich Content konsumiert den er nicht mag nur um sich drüber aufregen zu können. Da zweifelt man so ein bisschen an den gesunden Menschenverstand.
11. September 2018 um 11:57 #1621685ghostdog83TeilnehmerDer Drachenlord und seine Hater haben sich gegenseitig verdient. Mitleid habe ich nicht. Der will davon gleichzeitig profitieren. Deren Verhalten wiederum ist in keinster Weise akzeptabel. Mir tun nur die Menschen leid, die dadurch in Mitleidenschaft gezogen werden.
11. September 2018 um 11:57 #1621686LofwyrTeilnehmer[quote quote=1621683]Da zweifelt man so ein bisschen an den gesunden Menschenverstand.[/quote]
Ein bisschen? Es gibt so viele Dumpfbacken und Arschlöcher auf der Welt das es ein Wunder ist das wir noch leben.
11. September 2018 um 12:29 #1621689ChrisKongTeilnehmer@Ice Williams
In dem Fall hat das aber nichts mit Person in der Öffentlichkeit zu tun. Das würde ich auch grundsätzlich unterscheiden. Bei Küblböck fand das Mobbing ja scheinbar unvermittelt und privat statt. Sich dagegen abzugrenzen ist schwer bis unmöglich.
11. September 2018 um 12:37 #1621690MontyRunnerTeilnehmerDas mit er Öffentlichkeit sehe ich anders. Küblböck war nun einmal eine öffentliche Person. Vermutlich (auch?) durch seine öffentliche Vorgeschichte wurde er zum leichten Mobbingopfer. Und so richtig privater Raum ist eine Schule eigentlich auch nicht.
Was meinst Du mit abgrenzen?
11. September 2018 um 12:51 #1621691ghostdog83Teilnehmer@Monty
Bohlen hat gesagt, er wäre privat abseits der Show anders (“Depressiv”). Er kann schon vor DSDS in eine solche Rolle gedrängt wurden sein.
11. September 2018 um 12:55 #1621692ChrisKongTeilnehmerDoch, genau das ist der Unterschied Monty. Das war sein persönliches Umfeld dort und nicht die Öffentlichkeit. Er ist dort auch nicht als öffentliche Person vertreten gewesen. Darum spielt das sehr wohl eine Rolle. Mit der Öffentlichkeit braucht er sich theoretisch nicht auseinandersetzen, kann Presse und so ignorieren. Die ist in dem Fall diffus und abstrakt und nicht personifiziert. Anders sein privates Umfeld, zu dem auch die Schule gehört. Seine Mitschüler kennen ihn persönlich, das verleiht den Demütigungen einen gänzlich anderen Charakter, kann schwer abstrahiert werden. Per Definition ist es dann öffentlicher Raum, wenn nach aussen hin keine Abgrenzung stattfindet. Die Schule darf ja genauso wie Ärzte, Anwälte und dgl. keine Angaben zu Küblböck nach draussen reichen. Insofern ist erst recht von einem Vertrauensverhältnis auszugehen. Und der Bruch dieses Vertrauensverhältnisses ist grundlegend ein Problem, was ohne Vertrautheit und persönliches Umfeld selten zu diesen Konsequenzen führt. Ich sag mit Absicht selten, weil es in der Vergangenheit auch Amokläufe / Selbstverbrennungen gab, die eher politisch motiviert waren und der persönliche Leidensdruck aus einem Verhältnis Bürger/Staat entsprungen sein mag. Aber Mobbing ist, zumindest mMn immer eine persönliche Angelegenheit. Anonymes haten, Daumen runter und dgl. fällt da mMn nicht darunter.
Hoffentlich hab ich mich ein wenig verständlicher ausgedrückt. ^^
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