Anachronox – oder: Muss ich jeden Mist mitmachen?

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  • #1053616
    captain carotcaptain carot
    Teilnehmer

    Tja, die hab ich dummerweise auch schon über eine Dekade nicht mehr. ^-^

    #1053617
    RonynRonyn
    Teilnehmer

    Meh so sorry carot…

    Ich bin noch bei den Analogen Demagogen unter Vertrag geknebelt.
    Aber möglicherweise machst du ja einen Sklavenhandel?
    In diesem Sinne:
    Nichts für Ungütige

    #1053618
    captain carotcaptain carot
    Teilnehmer

    Verraten dir die Demagogen denn wenigstens auch die Zeit?
    Evtl. lügen sie.

    Nö, kein Sklavenhandel. Ich fand Armbanduhren immer irgendwie unpraktisch, die sind so anhänglich.

    Und als dann Taschenuhren, mit denen man telefonieren kann bezahlbar wurden, die Dinger ganz nebenbei auch noch als Wecker zu gebrauchen waren, da kam mir das doch sehr gelegen.

    #1053619
    ChrisKongChrisKong
    Teilnehmer

    Hallo liebe Freunde des gepflegten Threads! Wie versprochen, hebe ich den nächsten Thread aus den Tiefen des Forums, wo noch nie ein Member zuvor gewesen ist, hahaha, nur Spass.

    Also ich fand diesen Thread aus dem Grund so interessant, weil er so diametral zu den Interessen, die in jüngster Zeit geäussert worden sind, verläuft.

    Alle Welt schaut gebannt auf die neue Technik die bald ins Haus steht. Gemeint sind natürlich die neuen Konsolen XBO und PS4 und Erweiterungen bereits bestehender Technik, wie Kinect, Oculus Rift und Touchscreensteuerung.
    Die älteren unter uns sind meist eher skeptisch, ob der vielen Features. Die Erfahrung zeigt, dass so manche euphorisch bejubelte Technik sich als Rohrkrepierer entpuppt hat. Und man will gerade, wenn man sich die Freizeit einteilen muss (Arbeit, Familie, div. Hobbys), wissen, dass man seine Zeit nicht vergeudet hat.
    Heute ist das Angebot so reichhaltig, dass natürlich auch das Gefühl sich steigert, etwas zu verpassen.
    Da ist es natürlich für die meisten konsequenter dem Thema gleich fernzubleiben, statt sich mühsam einzuarbeiten oder nur teilweise partizipieren zu können aufgrund mangelnder Skills oder Wissen.
    Deswegen ist das Festhalten an Bekanntem, ein probates Mittel der Orientierung. Instinktiv wählen wir das Vertraute, etwas mit dem wir was assoziieren können.
    Das ist natürlich individuell verschieden, da jeder von uns halt ein wenig eine andere Biographie hat.
    Wenn man also mal Erfahrung angehäuft hat, und den sicheren Hafen vergrössert hat, dann macht man sich wahrscheinlich mehr Gedanken, in welche Richtung man ihn verlässt, als wenn man ein unbeschriebenes Blatt ist.
    Das ist ein natürlicher Prozess des Älterwerdens. Was bisher funktioniert hat, kann nicht schlecht sein.

    Ein anderer Faktor ist sicher das Gefühl, immer mehr die Kontrolle aus den Händen zu geben. Wer kennt das nicht, wo früher alles von Anfang an richtig organisiert sein musste, verlässt man sich drauf, dass man notfalls sein Handy zücken kann, um das Problem zu beseitigen, statt es gar nicht erst entstehen zu lassen.

    Um zurück zur Ausgangsfrage zu kommen, ob man jeden Mist mitmachen muss. Nein, das hat man damals schon nicht müssen und muss es heute genausowenig.
    Zigarettenkonsum beispielsweise, ist doch eine direkte Folge von dieser, das muss ich auch mal probiert haben Haltung.
    Ich bin geneigt dazu, zu sagen, dass man sich eigentlich selber schon ein wenig kennen sollte, um zu entscheiden zu können, was einem gut tut und was nicht, respektive, was eine Bereicherung darstellt und wo man seine Zeit verschwendet.
    Ist man jung, dann probiert man vieles aus, Musik, Sport, Bücher, Filme, etc. bis sich die Basis herauskristallisiert, die uns zu Individuen macht.
    Dieser kindliche Trieb des Entdeckens und sich selbst Findens ist auch bei Erwachsenen mal mehr mal weniger stark ausgeprägt vorhanden.
    Ich würde allerdings nicht soweit gehen und jemandem seine Individualität absprechen, nur weil er viel ausprobiert und vielleicht jeden Mist ausprobiert.
    Es gibt auch Erwachsene, die als Kinder nicht die Möglichkeit hatten, diesen Prozess abschliessen zu können.

    Und wie sagt man so schön, aufgeschoben ist nicht aufgehoben.

    Entscheidend dabei, auch die Motivation dahinter, die, so denke ich, ein wesentlicher Faktor ist, um das Verhalten korrekt zu bewerten.
    Ein Problem sehe ich erst dann darin, wenn aus falschem Jugendwahn, ältere Menschen alles mitmachen müssen, um angesagt zu sein. Das wird einerseits von der Gesellschaft belächelt, andererseits aber auch von ihr geschürt.
    Blättert mal durch so ein Lifestyle Magazin. Da wird doch eingetrichtert, was man zu tun und zu lassen hat, oder man kann sich als Relikt betrachten, dessen Verbleib für die Gesellschaft eine Zumutung ist.
    Also dieses zwanghafte Jungsein wollen, das haben die Menschen nicht nötig. Aber mit dem Finger auf jemanden zu zeigen, der Spass und Freude an neuen Dingen hat, die von seiner Alterskategorie normalerweise nicht frequentiert werden, ist genauso falsch.

    Insofern ist die Fragestellung eigentlich umzudeuten in, braucht es mich zu interessieren, ob mich Leute für altmodisch halten, weil ich nicht jedem Trend hinterherspringe?

    Die Antwort darauf ist eigentlich dem Selbstverständnis geschuldet, handle ich, weil ich es so will, oder weil ich das Gefühl habe, es zu müssen.

    Von Aussen betrachtet, kann man natürlich nicht unbedingt eine Analyse machen und es würde dem Menschen, der beurteilt würde, nicht gerecht werden.

    Wir sind mehr als die Summe unserer Teile, wenn man nach dieser Maxime seine Beurteilung anderer Menschen vornimmt, dann kann man sich einfach nicht an solchen Oberflächlichkeiten festmachen.

    Nun werden Vorurteile nicht über Nacht verschwinden und sich in Wohlgefallen auflösen. Vielleicht dienen sie als eine Art Schutzfunktion, um unsere Sinne zu schärfen und wachsam zu bleiben.

    Ich kann nur aus meiner Sichtwarte reden und ich war anfangs auch sehr skeptisch gegenüber vielem, was für die heutige Jugend selbstverständlich ist.
    Ich verlasse den sicheren Hafen und setze mich den Risiken der Weltmeere neuer Technologien aus.

    Facebook, wie weit bin ich bereit zu gehen? Hab ich die Kontrolle darüber, oder gerate ich in Abhängigkeit und den Zwang, mich ständig und überall erklären zu müssen, wenn ich nicht auf alles reagiere, was mich an Reizen erreicht?
    Ein bisschen Ausprobieren war aber dann hilfreicher, als einfach nur darüber zu grübeln. Und gemäss der Wer nichts wagt, der nichts gewinnt Phrase, hab ich selber probiert herauszufinden, wo ich die Grenze ziehe.
    Wenn man sich der Gefahren bewusst ist und Vorsicht walten lässt, dann kann man vieles sehr wohl sinnvoll nutzen.
    Adressverwaltung, das Teilen von Erlebnissen, das Aufmerksammachen auf interessante Sachen, usw.
    Ja, mir hat es was gegeben.
    Eine kleine Geschichte dazu. Als ich mich angemeldet habe, da habe ich natürlich auch nach Personen gesucht, die ich schon lange nicht mehr auf dem Radar hatte, weil sie den Wohnort gewechselt hatten und einfach nicht mehr auffindbar waren.
    Ich fand dann alsbald einen ehemaligen Arbeitskollegen. Als ich ihm eine Anfrage schickte, da kam umgehend eine Chatanfrage.
    Na auf jeden Fall hatten wir noch am selben Abend uns spontan verabredet auf ein Bierchen.
    Wir hatten uns so einiges zu erzählen.
    Ich erfuhr, dass er wieder eine Reunion mit seiner Metalband hatte und regelmässig Gigs hat.
    So nach und nach fand ich immer mehr Personen aus meiner Vergangenheit und fand es spannend zu sehen, wie teilweise unterschiedlich sie sich entwickelt haben.

    Ihr seht, hätte ich mich gänzlich verschlossen, wären mir viele schöne Erlebnisse entgangen. MMn wiegt das die negativen Sachen vollends auf.
    Klar, ich muss nicht sehen, was einer zu Mittag gegessen hat und jedes Pseudo-Witz-Bild teilen finde ich genauso trübsinnig, aber damit muss ich mich ja nicht wirklich rumschlagen, wenn ich nicht will.
    Ich wurde auch schon von einigen gestrichen von ihrer Freundesliste. Kann damit leben, denn ich werde mich nicht verbiegen, um anderen zu gefallen.

    Das ist mMn auch die wichtigste Erkenntnis daraus, so lange man sich selber treu bleibt, bestimmt man selbst, was man will und unterstellt sich nicht dem Diktat der Gesellschaft, ganz egal was diese von einem denkt.

    Altmodisch, ja auch das bin ich, dafür werde ich schon mal belächelt, aber wisst ihr was, die die darüber schmunzeln, sind auch die die ankommen, wenn sie Rat und Hilfe brauchen, denn wenn eine verlässliche Konstante gesucht wird, bietet sich der prinzipientreue Mensch besser an, als der Geschmacksopportunist, den die Gesellschaft so gerne heranzüchten würde.

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