V-Rally 3 – im Klassik-Test (PS2)

Nach dem Startsignal heißt es für Euch kühlen Kopf bewahren. Wer mit durchdrehenden Reifen und Vollgas durch die Pampa prescht, erlebt postwendend sein blaues Wunder: Bei Kollisionen mit Bäumen oder anderen Hindernissen am Wegesrand verbeult sich nicht nur spektakulär das Blechkleid Eures Vehikels – wie­der­holte oder besonders starke Unfälle führen vielmehr zu ernsthaften Beschädigungen respektive Totalaus­fällen von wichtigen Bauteilen. So kann es Euch durchaus passieren, dass die Schaltung ab dem vierten Gang aufwärts versagt, Stoßdämpfer ihren Geist aufgeben, die Bremse auf einer Seite ihren Dienst versagt oder Ihr im schlimmsten Fall das Rennen mit einem platten Reifen beenden müsst. Die Konsequenzen könnt Ihr Euch leicht ausmalen: deutlich verändertes Fahrver­halten, enormer Zeit­verlust und unter Umständen sogar der Verlust eines kompletten Wettbe­werbs.

Doch glücklicherweise dürft Ihr Euren ramponierten Untersatz nach spätestens zwei Etappen einer halbstündigen Repa­ratur unterziehen. Das Dilemma: Jedes zu ersetzende Teil kostet wertvolle Zeit – übersteigt eine vollständige Instand­setzung des Wagens die magische 30-Minuten-Grenze, müsst Ihr wohl oder übel in der nächsten Etappe mit einem leicht beschädigten Fahrzeug starten.

Erreicht Ihr schließlich am Ende das gesetzte Saisonziel, steigt die Moral und das Budget Eures Rennstalls. Gleichzeitig versuchen Euch andere Teams mit besseren Rallye-Boliden zu ködern – einer kometenhaften Karriere steht nur Euer Können im Wege.

Wie beim PSone-Vorgänger legten die Entwickler Eden Studios großen Wert auf eine authentische Nachbildung der verschiedenen Landschaftstypen. Während in Finnland kleinwüchsige Nadelwälder und schummriges Sonnenlicht auch am Tage dominieren, fasziniert das herbstliche England mit rotgefärbten Laub­bäumen und ausgedehnten Rinder­­weiden. Im verschneiten Schweden zeugen Kiefernforste und blauer Himmel von Ortskenntnis, wohingegen in Afrika staubige Pisten samt spärlichem Pflan­zen­­wuchs vorherrschen. ‘Good old Ger­many’ ist mit penibel asphaltierten Pass­straßen und wunderhübschem Alpen­panorama vertreten; die Heimat der V-Rally 3-Schöpfer fasziniert den geneigten Rallye-Piloten schließlich mit Meeres­blick sowie romantischen Häusern aus Stein.