Der Film und Fernseh Thread

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  • #1730239
    schnitzelschnitzel
    Teilnehmer

    Okay, wenn so um Excalibur gehypt wird, dann muss ich mir den wohl ansehen… Das Baby sollte tatsächlich eine wichtige Schlüsselfigur in dem gesuchten Film spielen. Willow sollte ich mir unbedingt noch mal ansehen. Schon ewig nicht mehr gesehen.

    #1730284
    Anonym
    Inaktiv

    The Suicide Squad (2021)

    Hat mir im Gegensatz zur vorherigen Verfilmung richtig gut gefallen, obwohl ich eigentlich gar nicht so auf Superhelden Filme stehe.
    8/10

    #1730287
    ChrisKongChrisKong
    Teilnehmer

    Ist ja auch mehr Expendables 2 denn Superheldenfilm. 🙂

    Nobody

    Better Call Saul Star Bob Odenkirk spielt einen Niemand. Zumindest startet der Film mit diesem Eindruck von ihm. Dass da mehr unter der Oberfläche ist, als geahnt, ist nun nicht die Überraschung schlechthin. Generell frühstückt der Film sämtliche Versatzstücke ab, die solche Streifen auszeichnen. Einen Originalitätspreis gibts dafür nicht. Aber der Film ist launig inszeniert und gespielt, die Action mitunter brachial und die Gegner wie so oft nicht die cleversten. Das reicht über die Laufzeit für gute Unterhaltung. Was Odenkirk hier ein wenig fehlt, ist der Konterpart. Da der Film durchaus mehr auf Witz ausgelegt ist denn reines Spannungskino, wird man diesen Eindruck nicht los, dass man es mit einem Buddymovie ohne Buddies zu tun hat. Diese gibts nur im Finale und zwischendrin als ganz kurze Einschübe. Dabei wäre Odenkirk dafür prädestiniert. Die Rolle des Biedermanns, der heimlich ein harter Hund ist, konterkariert das Typecasting, das man bei Odenkirk oft vermuten würde. Herhalten müssen mal wieder irgendwelche Club-Russen, an denen sich Mansell abarbeiten darf. Dumm, wie diese sind, lagern die ihr ganzes Geld denn auch zentral – haben the Dark Knight vermutlich nicht gesehen – und machen sich dadurch recht angreifbar. Unterstützung erhält Nobody von seinem Vater, gespielt von Christopher Lloyd und einem Kampfgefährten, gespielt von RZA. Das Finale ist leider etwas mau ausgefallen, da hätte ich mir mehr Einfallsreichtum gewünscht. Ein paar Sachen sind nice, aber die Action mit Lloyd und RZA ist da nicht gerade originell umgesetzt. Da war der Überfall aufs Altenheim besser ein paar Szenen davor.
    Für Fans von Odenkirk und ähnlich aufgezogener Streifen wie z.B. John Wick, Taken, usw. ein vergnüglicher Film, der von seiner Hauptfigur ideal getragen wird. Logik lässt man wie üblich an Seite – minutenlanger Schusswechsel in einem Vorort und keine Polizei. In einer weiteren Nebenrolle sieht man Michael Ironside, der enorm an Gewicht zugelegt hat. Vielleicht kompensiert er so die zahlreichen Extremitätsverluste aus anderen Filmen?
    DIe UHD Scheibe hat an recht vielen Stellen Unschärfen, ich glaube da kaum an einen Mehrwert gegenüber der Bluray.

    #1730289
    Anonym
    Inaktiv

    “Ist ja auch mehr Expendables 2 denn Superheldenfilm. ?”

    Jep.
    Hatte ich so nicht kommen sehen und war positiv überrascht. ?

    #1730298
    ChrisKongChrisKong
    Teilnehmer

    Power of the Dog (Netflix)

    Scheint als würden die Kritiker Jane Champions Film, für den sie den Silbernen Löwen bei den Filmfestspielen in Venedig erhielt, weitestgehend feiern und mit seinen zahlreichen Nominationen dürfte er sicher auch bei den Oscars der Netflix Film mit den grössten Chancen sein, zumal er auch thematisch hochaktuell ist. Das mag ja alles schön und gut sein, aber der Film ist mMn überbewertet. Und von einem Meisterwerk ist er mMn erst recht weit entfernt. Aber vielleicht genügt es einfach in angesagten Themen zu wildern und gute Darsteller um sich zu scharen?
    Erzählt wird die Geschichte , nach einem Roman von Thomas Savage, von den Brüdern Phil und George Burbank, die zu Beginn des 20Jhdt. auf einer Farm ihre Brötchen verdienen. Während George sich der Upperclass zuwendet, ist Phil der Mann fürs Grobe, der jeden, der nicht auf Kurs ist, mit Miss- und Verachtung straft. Besonders verhaltensauffällig wird er, als mit Rose eine Frau in Georges Leben tritt, die auch noch einen Sohn mitbringt.
    Der Film lässt sich unendlich viel Zeit, um in die Gänge zu kommen. Daran ändern auch die Landschaftsaufnahmen nichts. Man scheint sich immer wieder darin zu suhlen, aber von wirklich toller Kameraarbeit kann man hier nicht sprechen. Die meiste Zeit wirkt es wie ein TV-Spielfilm. Zu statisch, zu konventionell und eintönig ist das ganze gefilmt. Wenn man bedenkt, wie Jahrzehnte zuvor Leone mit der Kamera gespielt hat, Szenen in regelrechte Kunstwerke verwandelt hat, dann seh ich hier nur Standardkost, die ich in so ziemlich jedem B-Movie Western auch kriege. Und davon hab ich doch eine Menge gesehen. Also cineastisch entlockt mir das nur ein Gähnen.
    Die Handlung zieht sich auch wie Kaugummi und wirklich schlüssig ist sie nicht immer. Zuallererst wir dem Zuschauer Cumberbatchs toxische Männlichkeit so aufs Auge gedrückt, bis der hinterste und letzte Zuschauer merkt, was für ein Arschloch die Figur Phil ist. Das kommt so plakativ rüber, dass man zuerst an eine Satire denkt.
    Im Verlaufe der Handlung entspannt sich das ein wenig und Phil wirkt etwas nahbarer. Die Figur von Rose, die sich zusehends in den Alkoholismus flüchtet wird nicht wirklich gut ausgearbeitet. Wirklich kraftvoll wirkt die Darstellung nicht, mitreissend schon gar nicht. Kirsten Dunst müht sich zwar ab, aber mehr liegt da nicht drin. George wird immer mehr in den Hintergrund gerückt, seine Gefühlswelt bleibt in weiten Teilen ein Rätsel. Der Sohn von Rose, toll gespielt von Kodi Smit-McPhee, ist mittendrin im Drama und entwickelt sich zusehends zu Phils Objekt der Begierde. Allerdings kann er Phils Verantwortung in dem Drama nicht negieren und so setzt er sich zur Wehr. Es wird nur angedeutet, aber halt so offensichtlich, dass man auch hier meint, die Regisseurin müsse dem Zuschauer ein Tutorial mitgeben, weil es sonst das Ende nicht versteht.
    Fazit: Ein Drama, das viele Schwächen hat, von seinen starken Darstellern am meisten profitiert, aber bei der Inszenierung nicht die erforderliche Kraft entwickelt, die einem um die Charaktere mitfiebern lässt. Vieles wirkt zu gequält und zu sehr auf Preisregen getrimmt, aber das Handwerk geht im Detail flöten. Schade, denn das Piano von Jane Champion hat mir seinerzeit gut gefallen.
    Bessere thematische Alternativen zu unterdrückter Homosexualität, toxischer Männlichkeit, Identitätsfindung wären Boys dont cry und Brokeback Montain. Diese Filme sind wie ein Schlag in die Magengrube ohne moralinsauer zu wirken und entfalten dabei die ganze Wucht filmischer Kraft. Power of the Dog möchte das gerne, schafft das mMn aber nicht.

    #1730299
    ChrisKongChrisKong
    Teilnehmer

    Dont look up! (Netflix)

    Adam McKay, dem wir Vice verdanken, fühlt sich weiter der Satire verpflichtet. Wieder stösst er weit in präsidiale Kreise und verwendet dabei ein fiktives Szenario. Irgendwie mag ich solche Experimente einerseits, andererseits frage ich mich auch, warum brauchts dafür noch Fiktion? Die Realität ist zuweilen haarsträubender und den generellen Vorwurf, den Wolfgang Schmitt in seinen Youtube-Filmanalyse-Clips äussert, wonach Hollywood sich nichts traut aktuell zu kommentieren, kann man nur als gültig erachten. So kommt der Film eher einer filmischen Nachbetrachtung gleich. Mich hat er streckenweise an einen Lieblingsfilm von mir erinnert, was durchaus als Kompliment zu verstehen ist, an Wag the Dog. McKay übertreibt es aber an einigen Stellen und driftet ein wenig zu stark in die Übertreibung ab. Jennifer Lawrence ist hier sogar recht erträglich, die Show gehört aber DiCaprio, der tatsächlich beide Seiten seines Charakters zur Geltung bringt. Einerseits die Unsicherheit und Unfähigkeit Inhalte zu vermitteln oder sagen wir besser zu verkaufen und andererseits seine Wut und Verzweiflung, als er merkt, dass es nichts fruchtet. Gut, da spielt DiCaprio gar nicht mehr sondern steht voll im Fridays for Future Saft. Natürlich ist die herannahende Katastrophe in Form eines Kometen eine Allegorie auf den Klimawandel und die Parole Dont look up! der Präsidenten-Befürworter stellvertretend für die Ignoranz der Faktenleugner.
    Weiter darf man Mark Rylance in einer Mischung aus Epstein, Steve Jobs, Elon Musk, Jeff Bezos und Michael Jackson bewundern. Wirkt richtig creepy. Zwar auf eine surreale Art und auch eher wie ein Kasper, aber leider sind die realen Bezüge zu ernst und eindringlich formuliert. Leider, so muss man sagen, ist die Trump-Regierung ein Buffet der Unzulänglichkeiten und McKay bedient sich an sehr vielen Themen, sogar Black Lives Matter kriegt seine Momente zugesprochen. Das ist es denn auch, was den Film für mich etwas schwächer als Vice macht. Er will zu viel und die dramaturgische Fokussierung verliert sich im Mittelteil immer mal wieder.
    Man kann aber auch die generelle Message des Films darauf eindampfen, dass es einen neuen/alten Krieg gibt, den Krieg der Fakten gegen Fakenews. Die Trump-Regierung stand exemplarisch auf allen Ebenen genau dafür und deren Auswüchse wirken immer noch lange nach. Das Thema ist aktueller denn je. Trotzdem, wo waren diese Filme während der Trump-Ära? Vielleicht nimmt man sich diesem Hollywood-Opportunismus auch mal in filmischer Form an, nötig wäre es.
    Guter Film, der aber nicht ganz mit den besten seines Fachs mithalten kann. Dafür ist der Humor an vielen Stellen etwas flach und auf einen wenig nachhaltigen Lacheffekt hinauslaufend. Er will natürlich eine Art intelligenten Humor vermitteln, verlässt die Komfortzone aber selten. Dahingegen kommt ein Film wie Idiocrazy reichlich dümmlich daher, ist aber in seinen Aussagen auf Augenhöhe. Versucht aber nicht Humor mit dem Label nur für Intellektuelle zu sein.
    In weiteren Nebenrollen sind Meryl Streep als Präsidentin und Jonah Hill als ihr Sohn zu sehen. Beide machen ihre Sache gut und stehen ihren Vorbildern in nichts nach. Cate Blanchett und Timothee Chalameet sind nice to have, wobei Blanchetts Figur eindeutig zu viel direkten Einsitz in Besprechungen nimmt, was unglaubwürdig wirkt und auch nicht passt. Von Rob Morgan als Dr. Oglethorp hätte man mehr sehen sollen, was sich gerade im Schlussgang bemerkbar macht, wenn er ein paar gute Szenen hat.
    Anschauen und Lachen, auch wenn es mal im Halse stecken bleibt. Vielleicht der beste Film, den Netflix dieses Jahr gebracht hat.

    #1730300
    captain carotcaptain carot
    Teilnehmer

    Auch wenn ich deine Fazits nun längst nicht immer teile (Brokeback Mountain fand ich seinerzeit übrigens schlicht langweilig) würde mich deine Meinung zu Metalhead ja mal wieder ernsthaft interessieren.

    Power of the Dog würde mich zwar interessieren, aber ich bin nicht bereit für noch einen VoD Dienst wenn ich bei Prime und Disney schon eh nicht so viel gucke.

    #1730303
    ChrisKongChrisKong
    Teilnehmer

    @Carot

    Muss ich mir in dem Fall auf eine Liste setzen, hab vielleicht mal von dem Film gehört. Aber gekauft mit Sicherheit noch nicht.

    #1730305
    ChrisKongChrisKong
    Teilnehmer

    The Green Knight

    Die Artus-Sage ist so ein bisschen die literarische Ursuppe englischer Mythen und Legenden, deren Motive schon zigfach zu Filmen, Serien usw. verwertet wurden. Man denke allein an die Figur Merlin oder Excalibur usw. Hier widmet man sich nun der Sage von Sir Gawain und dem grünen Ritter. Dieser grüne Ritter macht der Tafelrunde seine Aufwartung und fordert einen der Ritter heraus. Dabei soll der Ritter den ersten Schlag seiner Wahl treffen, welcher diesen dann ein Jahr später zu einem vereinbarten Treffpunkt in gleicher Stärke empfangen soll. Gawain versucht sich seine eigenen Meriten zu verdienen und meldet sich, auch um König Artus zu beeindrucken. In der Gewissheit, den grünen Ritter mit einem Schwertstreich zu besiegen, setzt er eine Ereigniskette in Gang, von der dieser Film handelt.
    Regisseur Daniel Lowery hat hier seine Vision der Sage umgesetzt und in teils betörende Bilder getaucht. Zu Beginn macht er jedoch mMn einen kapitalen Fehler und verlässt sich zu wenig auf die Kraft der Bilder und ertränkt das Erlebnis immer wieder mit Texteinblendungen und wenig sinnstiftenden Schwafeleien. Dabei bedient er sich tief aus der Symbolik-Kiste und ladet die Szenen mit bedeutungsschwangerer Musik auf. Wer jetzt an John Boormans Excalibur denkt, liegt genau richtig. Das Vorbild ist immer ein wenig präsent, wie permanentes Hintergrundrauschen. Ab und an gelingt es dem Film auch gleichauf zu sein. Aber in einigen Momenten wirkt auch einfach nur erschreckend banal. Das hinterlässt dann und wann einen unbeholfenen Eindruck, der sich immer wieder mit starken Szenen abwechselt. So stellt sich leider für mich aber kein rundes Ergebnis ein. Er ist nie so archaisch wie Boormans Excalibur und hat auch nicht die rohe Kraft von Winding Refns Walhalla Rising. Rein von der Ästhetik her erinnert der Film auch an Werke von Tarsem Singh ohne dessen Pomp jedoch zu reproduzieren. Nein, dieses England, welches Camelot vor den Füssen liegt ist ein kaltes und unwirtliches Land, wie Boorman das auch ausformuliert hat. Hier werden auch Bezüge sichtbar gemacht, die vom Eingriff des Menschen in die Natur zeugen. Gleichwohl steht der grüne Ritter für eben diese Natur.
    Die Figur des Gawain, sehr gut verkörpert durch Dev Patel, wird vor die Wahl gestellt, die Gegenwart zu retten und dafür die Zukunft zu opfern. Entweder er stellt sich jetzt seinen Entscheidungen oder wird in Zukunft dafür büssen. Im Grunde begibt er sich auf eine persönliche Sinnsuche, die Werte wie Ritterlichkeit von eigenem Ehrgeiz, Ruhm zu erlangen separieren.
    Dabei gibt es starke Szenen wie etwa auf dem Schlachtfeld mit einem leichenfleddernden Jungen.
    Ja, als Ausgangspunkt für eine Diskussion ist dieser Film mehr als geeignet. Die englische Volksseele ist wie auch in diesem Film keine Einheit. Parallelen zum Brexit und anderen Streitfragen erlauben einen grösseren Kontext in der Lesart. Ist es ehrlicher Wille zur Veränderung oder fusst der Populismus auf reinem Egoismus? Wo beginnt der Entscheid der Nachhaltigkeit? Alles sehr spannende Themen, die man in Lowerys Werke erkennen kann, wenn man denn so will. Somit wären auch alle Konventionen betreffend Arthaus auch erfüllt.
    Trotz alledem hat das Werk Mängel und Defizite. Nicht jede darstellerische Leistung überzeugt mich vollends. Die Texteinblendungen sind unnötig und wirken eher amateurhaft. Die musikalische Anbiederung bei Boormans Film geschieht nicht ganz auf vergleichbarem NIveau, bezw. entsteht nie die gleiche fiebrige Atmosphäre.
    So bleibt eher ein zwiespältiges Gefühl nach Ansicht zurück, dass man mehr hätte herausholen können. Der Beginn ist mMn weniger gelungen, gefolgt von einem starken Mittelteil und einem Ende, das Interpretationsspielraum offen lässt, aber in seiner Kraft bei mir nicht den gewünschten Effekt erreicht.
    Das Mediabook ist schön gestaltet, das Bonusmaterial hab ich nicht wirklich gesichtet, hinter dem Menüpunkt alles was sie über die Sage vom grünen Ritter wissen müssen, verbirgt sich nur ein stumpfsinniger Trailer.

    #1730306
    captain carotcaptain carot
    Teilnehmer

    Klugscheißerfrage: Unwirklich oder unwirtlich?

    Der Film steht seit den Trailern auf meiner geistigen Liste. Allerdings steht da ohnehin mehr drauf, als ich Zeit hab. Interessant war hier mal wieder, wie weit Rotten Tomatoes, IMDB und die Kundenwertungen auf Amazon auseinander liegen. Da haben wohl viele eine Art Dark Souls als Film erwartet.

    Fatman
    Mir gefiel die Prämisse des Films ja irgendwie. Ein etwas runtergekommener Chris Cringle steht kurz vor der Pleite und muss mit seinen Elfen nun Cockpitteile für einen Kampfjet zusammen schrauben, reiche Göre schickt ihm einen Profikiller auf den Hals.

    Das Gesamtpaket bleibt aber viel zu brav und klischeehaft, auch die Darsteller können nicht alle so recht überzeugen. Walton Goggins als Killer etwa bleibt deutlich flacher als in anderen Produktionen.
    Punkten kann tatsächlich Gibson als frustrierter, trinkender Weihnachtsmann in der Abwärtsspirale.

    Natürlich spielt der Konsum hier auch keine Rolle, sondern vor allem, dass die Welt immer unfreundlicher wird und immer mehr Kinder nur ein Stück Kohle zu Weihnachten bekommen. Warum hat Chris eigentlich nur nen Vertrag mit der US-Regierung? Ach ja, ein paar sehr kurze Seitenhiebe auf Tiefstlohnsektoren und Billiglohn sind schon drin, aber die dauern maximal eine Minute.

    Leider nutzt Fatman ganz vieles nicht. Potenzial des Cast, die Möglichkeiten zu Sozialsatire oder die Chancen für gute Actionszenen. Stattdessen wirkt das Ganze wie eine Art Kinderfilm für Erwachsene.

    Dann doch lieber zum 100. Mal einen der ersten beiden Stirb Langsam gucken. Denn selbst der zweite verbreitet mehr Weihnachtsstimmung und bessere Action, von Hans Gruber mal ganz zu schweigen.

    #1730308
    ChrisKongChrisKong
    Teilnehmer

    Unwirtlich, habs korrigiert. 🙂 Hab noch keinerlei Bewertungen zu dem Film gelesen, aber oft finde ich das bei Arthouse-Filmen eh nicht wirklich gewinnbringend. Ich hatte ja schon mal erklärt, dass das etwa ähnlich ist, wie wenn wir uns über ein Bild eines Künstlers unterhalten würden. Der eine erkennt darin nur Pinselstriche, ein anderer ein ganzes Universum. Ich kann hier auch nur meine Eindrücke schildern, und warum es mich manchmal auf der intellektuellen Ebene abholt, auf der gefühlsmässigen oft weniger und wo für mich handwerkliche Mängel sind, sofern diese überhaupt als solche zu empfinden sind. Filme und Filmemacher orientieren sich ja auch meist an irgendwas und streben danach einem Ideal ihrer Vorstellung hinzu. Nur Kunst erkennen und selber machen sind zwei paar Schuhe, s. Uwe Boll. Oder aber Literaturkritiker sind nicht automatisch gute Schreiberlinge usw.
    Wesentlicher Faktor bei der Beurteilung ist natürlich die eigene Vergangenheit und der Einstieg in die Materie. Ich stelle einfach fest, vielleicht täusche ich mich da, aber heute werden Filme und auch Spiele immer stärker tutorialisiert. Bei Spielen nimmt es zum Teil wieder ab. Aber wie oft hat man heute in Filmen Figuren, die einfach nur dazu da sind, dem Zuschauer Dinge zu erklären, anstatt man diese zeigt? Der Actionfilm ist ein klassisches Opfer dieser Strategie. Nehmen wir einen Film wie John Wick, in dem sich Leute immer wieder darüber unterhalten, wie krass dieser John Wick ist. Als würde der Zuschauer das nicht selber merken. Ganze Biografien werden erzählt, nicht gezeigt, um irgendwelche Tiefe vorzugaukeln. Damit verplempern viele Filme ihre Zeit. Man vergleiche auch mal Charakterzeichnungen von einem Film wie James Camerons Aliens mit dem eines Aliens vs Predator Films. Das Kino vor der Jahrtausendwende war da in einigen Punkten nie so ausufernd. Mich verwundert so auch nicht, warum heute fast jeder Actionfilm mit aufgeblasener Laufzeit versehen wird, uns aber doch nicht mehr erzählt. Aber nu, ich schweife ab. Ich wollte damit nur sagen, da ich einen anderen Filmbackground als ein Zwanzigjähriger habe, empfinde ich Filme vermutlich schlicht anders in ihrer Konzeption.

    #1730333
    captain carotcaptain carot
    Teilnehmer

    Dasd hat oft nur sehr bedingt mit dem Alter zu tun. Manche Arthouse Filme fan ich schon mit 16, 17 echt gut, anderes juckt einen nie. Excalibur war z.B. nie meins.

    Wo wir bei Laufzeit und Spannungsbogen sind, das kriegen viele ältere Filme besser hin als ihre übereifrigen, modernen Pendants. Ob das nun Jurassic Park vs. Jurassic World ist oder moderne Actionstreifen gegen Die Hard oder sogar deutlich ältere Klassiker.

    Ich muss als Zuschauer auch nicht alles wissen. Reicht z.B. wenn ich weiß, dass Sheriff Brody eigentlich nen ruhigeren Job wollte als beim NYPD.

    #1730456
    Anonym
    Inaktiv

    #1730465
    JonnyRocket77JonnyRocket77
    Teilnehmer

    The Manor von 2021.

    Eine ältere Dame wird von ihrer Tochter aufgrund gesundheitlicher Probleme in ein Pflegeheim eingewiesen. Schon nach kurzem stellt die Dame (Barbara Hershey, auch mit 73 eine tolle Frau) fest, dass irgendwas hier nicht stimmt.
    Eigentlich nur ein solider Grusler, der erfahrene Filmfreund weiß bald wie der Hase läuft und das Ende kommt zu schnell..wenn auch zugegebenermaßen anders als von mir gedacht. Trotzdem möchte ich den Film auf anderer Ebene loben. Für einen Gruselfilm nimmt sich der Film erstaunlich viel Zeit für einen Blick auf das oft schwierige Verhältnis zwischen Pflegekräften und Demenzkranken Patienten. Auch die allgemeinen Sorgen und Probleme der “Insassen” in so einem Pflegeheim finden ihren Platz. Das Thema Altern wird wirklich unüblich gut betrachtet (wie gesagt, wir reden hier über einen Gruselfilm). Das Ganze gibt dem Film für mich eine gewisse Seele bzw. Tiefgang die ich so eigentlich nicht erwartet hätte.

    #1730511
    Anonym
    Inaktiv

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