Retro-Sammelei, ist der Trend schon wieder vorbei?

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  • #1668106
    greenwadegreenwade
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    [quote quote=1668096]Klassikerbeispiel sind die von Doom genannten PS1 FF, die schon zwei Mal in Richtung 50,- € tendiert haben und dann wieder abstürzen, oder die Donkey Kong Country Teile fürs SNES, die auch schon mal teurer waren als aktuell. Beim GAmecube gibt es mittlerweile Metroid Prime und die Star Wars Rogues z.B. wieder problemlos für 8-15€, war schon mal mehr.[/quote]

    um tatsächlich von einer preisschwankung zu reden, müsste man schon deutlich konkreter werden. welches Donkey Kong Country, in welcher version, in welchem zustand hat wann, welche preise erzielt? ohne konkreter zu werden, können alle möglichen faktoren für preisliche differenzen bei den einzelnen verkäufen verantwortlich sein. selbst aktuell reicht die spanne von verkauften “Donkey Kong”-spielen von 5 bis über 100 euro.

    eins der wenigen spiele wo ich tatsächlich eine preisschwankung, bzw. einen preisrückgang miterlebt hab war Blastwind (Saturn). in gutem zustand mit spine + reg.card hat es bisher ca. 300,- dollar gekostet. vor ca. 2 jahren ist es auf ca. 200,- gerutscht, wo es bis heute auch geblieben ist.

    #1668117
    genpei tomategenpei tomate
    Teilnehmer

    Es bleibt nicht aus, dass man, ab dem Moment in dem man beschließt, etwas sammeln zu wollen, dass man sich schlau macht, da alles viel zu unübersichtlich.
    Prinzipiell gebe ich Greenwade recht:
    Um welche Version von was geht es, wenn man vergleicht, und was spielt was für eine Rolle, ist nicht unerheblich, vor allem dann, wenn man bereit ist, einiges auszugeben.
    Von meiner Warte aus gesehen, als ich vor ca. 15 Jahren beschloß, einige Lücken in meiner an-Sammlung zu schließen, ging es mehr um ein paar Games ( wurden natürlich ein paar mehr…) die ich früher hatte und aus unterschiedlichen Gründen aus meiner Sammlung verschwunden waren:
    NES habe ich z.B. komplett bei einem Umzug verloren und ein japanisches Game wie Konamis furioses “Crisis Force”, das heute auf e-Bay für viel Geld weg geht ( im Schnitt zwischen 90 und 100 Euro) hätte vor 10 Jahren das 4 Fache gekostet und das auch noch bei Repros, die man erst mal erkennen können muss…
    Will sagen:
    Packt einem die Leidenschaft ist es ratsam, möglichst viel in Erfahrung zu bringen, worauf man sich eingelassen hat, da Ebay und co. zwar den Preis diktieren, aber virtuell hat man kaum eine Chance, originalen auszuspähen, wenn man sich nicht wirklich mit der Materie auskennt.

    #1668118
    D00M82D00M82
    Teilnehmer

    Ja, man wächst in die Sammelei ja auch irgendwie rein und lernt einiges dazu. Ich bin in einer Sammlergruppe bei Discord und habe dort mein Wissen auch schon ordentlich aufgefrischt.
    Am besten ist immer man spezialisiert sich nach und nach auf bestimmte Systeme und erweitert diese dann einfach immer. Was auch nervig am aktuellen Markt ist, ist das SNES einfach sehr gehyped wird und entsprechend teuer wird. Dagegen bekommt man die MegaDrive Konkurrenz meist deutlich günstiger. Also wäre es am besten nicht so “angesagte” Systeme zu sammeln oder generell diese wo die Preise grad nicht hoch sind. Das können PS360 und auch schon aktuelle PS4 und X1 Sachen sein. Wirklichen Random Schrott auf PS2 etc nehme ich auch nur vom Flohmarkt mit wenn der Preis stimmt. Aber selbst PS360 Spiele bekommt man auf dem Flohmarkt ja von 2-3 Euro. Da macht es dann noch Spaß mit 20 Euro einen Batzen Spiele zu ergattern. Ich habe jetzt von Oktober bis heute alle SNES Big Boxen gekauft. War zwar ein teurer Spaß, aber ich wollt sie halt haben. Der Discord Channel ist übrigens super. Dort wird sehr fair gehandelt und getauscht. Das ist nämlich ebenfalls wichtig: Man muss andere Sammler kennen und gute Kontakte aufbauen.

    #1668120
    genpei tomategenpei tomate
    Teilnehmer

    Ich glaube, die Generation die heran wächst tut sich einen Gefallen, über Emulation erst mal die eigene “Präferenzen” heraus zu finden, da die wenigsten über meine Erfahrung verfügen und schon “alles” gespielt haben können.
    Ich weiß definitiv, was und warum ich etwas bei Videospielen wieder spielen will und habe sehr, sehr selten dieses Gefühl, das Sammler haben müssten, etwas zu “neu” entdecken.
    Ist nicht immer ein Vorteil…

    Der Hype um das Snes…mhmmm…berechtigt, bis zu einem gewissen Grad, wenn man “Mainstream” Namen nimmt, die heute noch als drölzigste Fortsetzung herum geistern, oder Games, die die “Kindheit” von einer ganzen Generation geprägt haben, wie einst Pac Man, aber zweitrangig, wenn ein “alter Hase” nach gut umgesetzter Arcade Kost sucht. Da MUSS man zum Megadrive/PcEngine greifen! 😛

    Letztere Art “Sammler”, die “Arcadier”, sind zwar die wenigsten, aber wer wirklich “Arcade” sagt, weil er/sie weißt, worum es geht, fängt, so wie ich, eh irgendwann an, original Platinen zu sammeln: DAS ist VERDAMMT teuer!
    Von der Ausrüstung drumherum ganz zu schweigen…

    Es ist übrigens ein Trend,diese Arcade-Pflege, bei dem ich glaube, dass dort eine zwar nicht soo große “Szene” aktiv ist, wie beim Snes und co. ( kenne auch nur 2 Leute, die sich damit beschäftigen) aber eine Szene, die sehr darauf bedacht ist, eine Epoche an Telespiel Unterhaltung zu pflegen, bei der kein Mensch mal eben eine Platine im Retro shop finden wird und selbst auf E-Bay und co. kein leichtes Unterfangen ist.Ein Segen ,dass es “das Internet” gibt, ohne, käme man bei so was nicht weit.

    Aber das ist beim Thema Games-Sammeln viel ZU speziell und unterliegt eigene Gesetze, die kaum unser “gemeines” Home Consoles Games ge-Sammele tangiert. 😉

    #1668147
    greenwadegreenwade
    Teilnehmer

    [quote quote=1668117]Konamis furioses “Crisis Force”, das heute auf e-Bay für viel Geld weg geht ( im Schnitt zwischen 90 und 100 Euro) hätte vor 10 Jahren das 4 Fache gekostet[/quote]

    interessante info!

    Crisis Force hab ich seit eingen jahren (aber keine 10) auf dem schirm und schau immer wieder was es kostet. zwei, drei mal wurden CIB exemplare (mit wirklich allem!) für unter 200,- dollar angeboten. das war schon sehr verlockend, aber ich war zu skeptisch um zuzuschlagen. angebote die zu gut sind um wahr zu sein, sind in der regel auch nicht wahr ;-).

    ja, repros und fakes bringen nochmal eine ganz andere dimension in den retro-preisdschungel. nicht nur das es fake seller gibt die versuchen die leute damit über den tisch zu ziehen, sondern auch die hülle und fülle an regulär angebotenen repros. welcher version ist wie gut, und kostet wieviel? regional conversions, usw, usw, …

    edit:
    das die SNES spiele CIB im schnitt sehr viel teurer sind als Mega Drive spiele, liegt meiner meinung nach mehr an den miserablen pappschachteln, als an einem evtl. vorhandenen hype. von den robusten mega drive hüllen haben einfach viel mehr überlebt, entsprechend findet man öfter und somit günstiger CIB exemplare. die SNES schachteln wurden damals nicht selten direkt nach dem kauf weggeschmissen, weil sie nur als nicht-aufhebenswürdige umverpackug wahrgenommen wurden.

    #1668150
    ChrisKongChrisKong
    Teilnehmer

    Oder mit tollen Preisetiketten zugemüllt waren. Das war und ist eine absolute Todsünde. Leider sehr häufig der Fall.

    Carot führt btw. sehr beispielhaft aus, worin sich der Sammlermarkt vom normalen Markt unterscheidet. Da die Notwendigkeit fehlt, Dinge loszuwerden, gibt es auch sehr viele alte Angebote.

    Genpei liefert einen weiteren Ansatz, wie die Preise zustande kommen. Warum Sega schlechter abschneidet, liegt mMn auch eher an der romantischen Verklärung des SNES. In der Popkultur ist Nintendo halt klar die Nummer 1 und wird referenziell häufiger zitiert als wohl alle anderen Videospielmarken, sprich der Bekanntheitsgrad ist weltweit einfach grösser. Das liegt auch an den ganzen Auswertungen. Das Mario-Thema beispw. kennen viele Leute, die noch nie ein Super Mario Bros Spiel gespielt haben. Aber wer kennt abseits von Videospielern beispw. das Sonic-Thema?
    Und da Nintendo sich auch der Popkultur bedient hat, etwa bei King Kong, dem Godfather aller Affen, hat man schon von Start weg eine grössere Wahrnehmung beim Publikum erzeugt. Zumal Nintendo eben auch noch mit einer Konsole vertreten ist, im Gegensatz zu Sega.
    Dann ist, wie Greenwade sagt, Sega alles andere als Nische gewesen, es gibt viel. Das kann man von Produkten wie Neo Geo und PC Engine so nicht sagen. Wie sich da die Preise in Relation zum Ursprungspreis bewegen, kann ich aber nicht sagen. Neo Geo Module waren schon immer sauteuer.
    Bei SNES-Spielen ist die Preisentwicklung auch relativ, denn das meiste, was angeboten wird, kostet auch im Verhältnis zu damals oft nur einen Drittel oder die Hälfte. Gerade wenn ich an die Third Parties mit Lizenz denke wie Tiny Toons von Konami. Lustigerweise kostet Turtles dann gleich wieder das dreifache. Wie gross die Auflagen jeweils waren, weiss ich nicht. Das Preisgefälle lässt sich nicht immer wirklich nachvollziehen.

    Unahbhängig der ganzen genannten Gründe, glaube ich, dass die Sammelei als Trend vermutlich bald vorüber ist. Bitte nicht verwechseln mit die Sammelei ist vorüber. Die wird es geben, solange auch nur ein Sammler seiner Passion folgt. Aber als Breitensport seh ich das eher nicht so, dass sich die nachkommenden Generationen die Hütten vollstellen mit Sachen, zu denen sie in der Regel wenig bis keinen Bezug hat. Oft sieht man auch hier, wo das der Fall ist, dass sich viele Spieler von Sachen auch trennen, wegen Platzgründen, wegen finanzieller Aspekte usw.

    Was vielleicht auch eine Rolle spielt, der Markt ist ja irgendwann gesättigt, Spiele als Sammlerartikel sind ja kein Verbrauchsgut, was man hat, bleibt erhalten, sodenn man es pfleglich behandelt.
    Ich hatte hier ja schon ein paar Mal erwähnt, dass mein Bruder immer wieder Retrokram in Abfallsäcken zur Abholung entdeckt hat, darunter einen voll funktionsfähigen Gameboy mit Batterien inklusive. Ich will also gar nicht wissen, was schon alles verschrottet wurde.

    Ein anderer Aspekt ist sicherlich die strikte Trennung der Märkte. In Pal-Gefilden wurden die Spieler oft stiefmütterlich behandelt. So kriegt man die Mega Man Zero Teile in Japan regelrecht nachgeschmissen, hab selber jap. Versionen, die Pal-Versionen kosten ein Vermögen, obwohl sie technisch eigentlich schlechter sind, aber halt seltener. Beim NES ist das noch kurioser, dort sind die Mega Man Teile 2 und 3 so stark verbreitet gewesen, die kriegt man problemlos für normale Preise, wohingegen Teil 1, 4, 5 und besonders 6 deutlich mehr kosten, weil die Auflagen im Westen sicher kleiner waren. Ich glaube 6 gabs sogar nur als US-Version.

    #1668152
    genpei tomategenpei tomate
    Teilnehmer

    Das sind natürlich Probleme, die sich erst beim Sammeln auftun.
    Nur so viel zum Thema “Papp-Schachteln”: Man kann heute problemlos von zu Hause aus eine Snes/Nes Hülle reproduzieren, sie ins Internet stellen und behaupten “neu und verschweißt”…schwieriges Unterfangen, bei so was, als Käufer, nicht auf Halsabschneider herein zu fallen, zumal von der Qualität her, sind solche Schachtel kaum von den Originalen zu unterscheiden, sie haben nämlich kaum Merkmale, die eine Reproduktion auffällig erscheinen lässt, wenn man nicht ganz genau weißt, worauf zu achten..

    Aber selbst Megadrive Hüllen sind davor nicht sicher, da das Papier-inlay auch ohne Weiteres am Computer gedruckt werden kann und es genug günstige Megadrive Spiele gibt, mit denen man sich erst eindecken könnte, um darauf hin ein gutes Geschäft mit Repros von, sagen wir mal, Alien soldier oder Eliminate Down zu machen. 😉
    Wer sich damit nicht auskannte, konnte, vor einigen Jahren, 400 Euro für ein Pal Modul ausgeben, ohne z.B. zu merken, dass der Anbieter, beim bedrucken der Hülle/Modul-Motiv, das falsche Artwork gewählt hat…

    Da ich mich zu sehr mit dem Spielen ( Verb) an sich beschäftige und weniger mit dem original-treuen Drumherum, wenn ich mir mal was gebraucht kaufe, bevorzuge ich es, bei Modulen, weniger auf E-Bay und co. auszugeben ( also meistens nur das nackte Modul kaufe) und baue mir die Schachteln/Hüllen selbst.Ich habe nie ein Game gekauft, um eine “Investitions-Anlage” zu besitzen.
    Will nur zocken.

    Generell finde ich, dass der Repro-Markt seine Berechtigung dann hat, wenn es darum geht, original Konsolen mit authentischer Software zu versorgen, die als original astronomisch gehandhabt wird und einigen Spielern ermöglicht, einfach nur zu “spielen” ohne kommerziellen hinter-Gedanken.
    Viel witziger finde ich, wenn, so wie längst passiert, wenn Rom-Hacks zu allen möglichen 8/16 Bit Kisten hergestellt werden, die einem ermöglichen, “frisches” Futter zu bekommen, für eine eventuell stagnierende Sammlung, die man hat.
    Dafür sind sie fein und einige wirklich schön gemacht.

    Aber, was sich gerade auftut ist das, worauf ich seit 30 Jahren gewartet habe, dass es Realität wird: Echte Zusatz-Chip-Mods oder gar re-Codierungen von Games, die original-Software auf original Hardware verbessern, sei es, wie in der Retrostunde bereits gezeigt, ruckel-freie Versionen von Snes Games ( Gradius 3, Super Ghouls n Ghosts) bis hin zu neu-Kolorierten ( ganz viel auf dem Megadrive zu sehen) oder gar neu programmierte, die es auf der jeweiligen Konsole gar nicht gab, wie:

    SHINOBI Fan-Arcade Umsetzung für Segas Megadrive

    Ich finde solche Projekte großartig und bringen mich zur nächsten “Träumerei”, die ich seit Annodazumal habe: Umsetzungen von Arcade Games, die nie für bestimmte Konsolen erschienen sind!
    Nun, Shinobi ist nicht das Spiel worauf ich gewartet habe, dass es fürs MD umgesetzt wird und Gradius 2, das auch fürs MD in Arbeit ist ( aber anscheinend doch nicht fertig wird…) hier reicht mir meine PCE Version aus, aber kein Scherz: Ich habe eine LANGE Liste an Arcade Games, die ich mir wünsche, irgendein Freak würde sie für Snes/MD/PcE erschaffen!
    Besagte Modifikationen ( speziell auf dem Snes, die “ruckel-freien”) und diese Fan-Projekte wie im Video gezeigt “Shinobi” ( sieht übrigens fantastisch aus!!) haben meine “Sammel-Leidenschaft” bei mir neu entfacht, und es dürfte für mich teuer werden, da ich gedenke, alle “Restaurierten” zu kaufen! 😛

    #1668154
    greenwadegreenwade
    Teilnehmer

    [quote quote=1668152]Nur so viel zum Thema “Papp-Schachteln”: Man kann heute problemlos von zu Hause aus eine Snes/Nes Hülle reproduzieren, sie ins Internet stellen und behaupten “neu und verschweißt”…schwieriges Unterfangen, bei so was, als Käufer, nicht auf Halsabschneider herein zu fallen, zumal von der Qualität her, sind solche Schachtel kaum von den Originalen zu unterscheiden, sie haben nämlich kaum Merkmale, die eine Reproduktion auffällig erscheinen lässt, wenn man nicht ganz genau weißt, worauf zu achten..[/quote]

    wer sich in sphären von 100+ euro pro spiel bewegt, sollte sich das wissen über diese merkmale aneignen. im interenet gibt es genug infos dazu. mit viel interesse, einer guten portion erfahrung und ein klein wenig fleiß sollte jeder in der lage sein die allermeisten fakes schon vor dem kauf zu identifizieren.

    #1668158
    genpei tomategenpei tomate
    Teilnehmer

    Ja, das mindeste, das man machen sollte, will man nicht Katzen in Säcken kaufen.

    War jemand in letzter Zeit auf Flohmärkte?

    Sie waren auch mal eine gute Anlauf Stelle für Sammler, haben aber, zumindest hier wo ich hause, in den letzten 10 Jahren massiv abgebaut, sowohl wenn es um 8/16 Bit Kram geht, wie auch von der Qualität her, die man dort findet.
    Im Internet hat sich nun mal herum gesprochen, womit man am Besten Geld macht, wenn man die alten Sachen los werden will, so dass man mittlerweile, dutzend-Fach Sachen für Systeme findet, die zwar für Sammler interessant sein können, aber auf so n Flohmarkt, die angebotene Software, eher Liga B oder C ist ( gaaanz viel Ps2).
    “Meine” Lieblinge aus der 8/16 Bit Liga findet man kaum noch.
    Wahrscheinlich auch einen Indiz Richtung “Kommerz-Kollateral-Schaden”, wenn so viele Ps2 Games noch im Umlauf sind, die keine Sau haben will…

    Paradoxer-Weise scheint es im Land der aufgehenden Sonne, die Sammel-Uhr anderes zu ticken.
    Unser User Tokyo-shinju ( sorry Buddy, wenn ich deinen Namen falsch getippt haben sollte! 🙂 ) hat mir, bei seinem Trip in Japan, vor ein paar Jahren, problemlos ein paar Pc Engine Games besorgt, die hier auf e-Bay und co. als “Rar und/oder Teuer” gelten.
    Er hat sie in einem Zustand gefunden, von denen man hier im Westen nur träumen braucht, bei alten Games mit Hülle/Schachtel, die hier im Umlauf sind.
    Ob es daran liegt, dass der gemeine Japaner mit weniger Wohn-Raum auskommen muss, so dass die alten Games kaum Verschleiß ausgesetzt sind, da sie nicht so oft den Besitzer wechseln, oder generell die Kultur wert-schätzender damit umzugehen weißt, kann ich nicht genau beantworten.
    Eines ist mir dennoch klar geworden: So richtig “geschenkt” kriegt man die Sachen aus Japan nicht, aber in 99% der Fälle in einem besseren Zustand, wesentlich moderater im Preis, so dass ich hier im Westen eher den Hang sehe, mit den ollen Kamellen wirtschaften zu wollen, als dass es primär ums Zocken geht.

    Ich kenne hier in meiner Gegend einen Retro Laden, wo der Besitzer sich relative Mühe gibt, seine Ware in Schuß zu halten. Er hat vom NES bis hin zur aktuellen Gen mehr oder weniger für jedes System was liegen und siehe da: Kaum dass ich vor ein paar Jahren anfing, gelegentlich was bei ihm einzukaufen, schon “verirren” sich, gelegentlich, japanische Module in seinem Sortiment! 😛
    Und dennoch: Ich habe im schon mal entlockt, dass es von den meisten Sachen keinen Plan hat, die bei ihm rum liegen und er sich nach “e-Bay” richten muss…( no comment) und die Unsitte, Module in der Vitrine auszustellen, am Fester, zur Sonnenseite hin, so dass man dabei zusehen kann, wie die Labels verblassen, nun…so was scheint den meisten Anbieter nicht zu jucken, er ist nämlich nicht der einzige, bei dem ich dieses “Phänomen” beobachtet habe.

    #1668161
    ChrisKongChrisKong
    Teilnehmer

    Fairerweise muss man dazu sagen, dass sehr viele, die Repros anbieten, dies erstens für sehr viel weniger Geld tun und es auch klar als solches deklarieren.
    Schwarze Schafe gibt es natürlich immer, aber die Wertungssysteme helfen auch da das einzudämmen.

    Ja, wer sammelt, in Sinne einer Wertanlage, der könnte dem Spekulatius erliegen und alsbald auf sehr viel Polyvinylchlorid-Klötzen garniert mit Zellulose hocken bleiben. Ich für meinen Teil sammle sicher nicht aus diesen Gründen und mache es wie Doom, eher gezielt für ein paar Systeme und was mich halt davon interessiert. Garbage hab ich sicher auch, aber höchstens, was man mal so mitnimmt.

    Flohmärkte bei uns sind Müll, wirklich Müll. Oft nur Fifa für div. Playstations und dann scheuen die Händler auch nicht, die Ware im Regen nass werden zu lassen. Das ist also nur interessant, wenn man irgendwelche Ersatzhüllen braucht. Und wie du sagst, werter Genpei, werden dort oft die Ebay-Preise genommen als Verkaufsargument, Zustand der Ware egal.

    Darum seh ich auch keinen Grund, an eine Retrobörse zu fahren. Anschauen, was ich sowieso nicht kaufen werde, kann ich online genauso und lange Anfahrtswege in Kauf nehmen für einen Schnapper, den es nicht geben wird, so vermeiden.

    Ich besitze auch ein paar Romhacks als Module, aber nur welche, die mit Verpackung und Anleitung herkommen. Die gibt es vergleichsweise günstig und in toller Qualität bei flashbackgames. Die haben da auch immer wieder sales, bei denen ein viertes dann gratis ist oder so.

    #1668168
    greenwadegreenwade
    Teilnehmer

    [quote quote=1668158]oder generell die Kultur wert-schätzender damit umzugehen weiß[/quote]

    meine erfahrung ist, das japaner ihre games tatsächlich mehr wertschätzen. wenn ein japaner bei einer aktion “acceptable condition” schreibt, kann man davon ausgehen das das spiel in neuwertigem zustand ankommt! 😛 oft sind die spiele in den paketen so liebevoll verpackt wie ein geschenk.

    das schaufensterproblem könnte man ja vorzüglich mit repros lösen. 😛

    #1668216
    D00M82D00M82
    Teilnehmer

    Flohmärkte sind hier im Rheinland im Grunde genommen auch tot. Das liegt aber auch daran, dass die ganzen Händler die Märkte schon um 5-6 Uhr morgens abgrasen und den Leuten die Sachen aus dem Kofferraum heraus abkaufen. Wurde mir schon von vielen erzählt, dass da immer viele Menschen wären die wie Geier sofort fragen und in den Taschen wühlen.

    Dazu kommt ein neuer Trend an Youtubern: Flohmarkt Hustler
    Es gibt mittlerweile sehr viele Kanäle wo Teenager angefixt werden zu “dealen”.
    Die Youtuber zeichnen sich durch mäßig Ahnung aus und geben dann halt Tips was man kaufen sollte. Klar, alte Videospiele (Meist Nintendo und Pokemon, wirkliche Expertise haben die kein bisschen) und eben Sneaker, Vintage Klamotten und alte Uhren und sowas.

    Wer reingucken will und sich ärgern möchte:
    Dean Tramp
    Kleinviechmachtauchmist

    Oder alles mit “Geld verdienen Flohmarkt” oder “Resellen”

    Zum Kotzen sowas.

    #1668217
    genpei tomategenpei tomate
    Teilnehmer

    Wer auf Flohmärkte meistens gute bis rare Ware findet, ist unser Red ( grüß dich!) bei dem ich mir jedes mal verwundert die Augen reibe, WAS er da alles ausgräbt!
    Er lebt im Süden der Bundesrepublik. So wie es scheint, je weiter nördlicher, desto beschissener die Flohmärkte. 😉

    Eine Retrobörse habe ich vor ein paar Jahren zum letzten mal von innen gesehen,als ich sie mit Sansibal ( wo steckst du, Bursche?) und Monty in Hannover besucht habe.
    Nun, das Bild bestätigte sich: Es war natürlich eine “Flohmarkt Deluxe” Veranstaltung, bei der ich verdammt viel Geld hätte lassen können…
    Trotzdem mag ich solche Events lieber, da ich, mit meinen zig-hier-liegenden Retro-Konsolen, dort mehr abdecken kann, als in gemeinen Retro Läden oder gar aktuellen Flohmärkte, in denen ich eh nie etwas für die Pc-Engine oder das Famicom finde.

    Ich glaube, Monty hat sich dort mit sehr gut erhaltenen Megadrive Joypads Exemplare eingedeckt, die in “freier Wildbahn”, nimmer so gut erhalten zu finden sind und ich hab, zu meinem Erstaunen, R-Type Delta für die erste Playstation gefunden, zwar auch zum durchschnittlichen “e-Bay Preis” ( 50 Taler) aber sehr gut erhalten und funktionstüchtig.
    Hätte ich mehr Geld ausgeben wollen, hätte ich mich dort mit zig gut erhaltenen japanischen Famicom ( Nes) Module eindecken können, aber das witzigste an einem Stand war:
    Trotz meiner “weit-reichenden-Kenntnisse”, konnte ich doch nicht alles entziffern, welche japanische Module dort lagen, für die Kiste sind nun mal mehr als 1000 Games erschienen, aber die Verkäufer konnten mir auch nicht weiter helfen und wussten selber nicht, was sie verkaufen! :-O

    #1668219
    D00M82D00M82
    Teilnehmer

    Auf einer Börse war ich letztes Jahr auch noch mal und habe mich entschlossen da auch ein paar Euro zu lassen. Der Vorteil ist: Man kann sich alles ansehen und dann entscheiden, ob man den Preis zahlen möchte. Ich habe dort Earthworm Jim und Axeley für 130 gekauft. Und sonst glaub ich ein Gargoyles Quest lose für 5 und ein Ni No Kuni 1 auf der PS3 für nen Zehner. Ach ja und von einem Bekannten noch ein Devils Third für die Wuu sealed für 15

    Wenn es 30 Stände auf einer Börse gibt, muss man die 2-3 mit “normaleren” Preisen finden. Dann geht es eigentlich. Aktuell gebe ich aber lieber mein Geld für Retro Spiele aus, als für neuen Krempel, der eh den Wert stark verliert. Muss das nur bald etwas runterfahren, weil es momentan schon irgendwie 600-700 Euro im Monat sind. Zu Weihnachten gab es auch wieder einiges. Unter anderem ein neues und unbenutztes Super Metroid in Big Box was natürlich nicht günstig war. Aber naja ich habe da grad viel Spaß dran und zocke auch wieder sehr viel SNES und Co. Aber Schnäppchen hab ich mir irgendwie abgeschminkt, Flohmärkte sind ja jetzt auch keine. Da kauf ich dann halt gezielt und versuche reguläre Schnäppchen zu machen. Also wenn ich mal einen Titel für 100 statt 150 bekomme, dann ist das für mich auch schon reizvoll. Nur irgendwie bleibt die “Wunschliste” recht voll bzw. wird immer ergänzt 🙂

    Genpei: Was sagst du zu Skyblazer auf SNES? Hammer cooles Ding, oder?

    #1668220
    ChrisKongChrisKong
    Teilnehmer

    dass die ganzen Händler die Märkte schon um 5-6 Uhr morgens abgrasen und den Leuten die Sachen aus dem Kofferraum heraus abkaufen.

    Klingt nach Goldgräberstimmung am Yukon. Aber wie sagt man so schön, wenn man den Trend erkennt, hat man ihn schon verpennt. Diese ganzen Youtuber leben praktisch davon, sich immer wieder an den nächsten Zug anzuheften. Erinnert an diesen ganzen Tourismus-Blödsinn, den Influencer verursachen, indem sie irgendwelche “Geheimtipps” an den Mann/die Frau zu bringen versuchen und in Folge diese Orte überrannt werden.

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