Der Film und Fernseh Thread

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  • #1732859
    Anonym
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    Erster Impuls waren Aliens bei mir, wobei das aber etwas zu offensichtlich wäre. ^^

    #1733315
    ChrisKongChrisKong
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    Come to Daddy

    Dreckiger, kleiner, fieser Thriller mit Elijah Wood in der Hauptrolle. Ich hatte zwar im Vorfeld mal was dazu gelesen, aber so recht ist mir nichts davon hangen geblieben. Einzig, dass er interessant sein soll. Und bei interessant plus Grabbeltisch-Angebot gehe ich gern das Risiko ein. War sowieso am besten, nicht zu wissen, wohin der Film führt. So wähnt man sich im ersten Teil in einer Vater-Sohn-Beziehungskiste, ehe die Ereignisse sich überschlagen und der Protagonist und auch der Zuschauer schon bald nicht mehr wissen, wo sie da gelandet sind. Wood hat da einfach ein Näschen für skurille Stoffe. Unter diesem prangt dieses Mal ein kleiner Schnauzer, der wie die Frisur nur eins sein soll, peinlich. Generell hat der Film sehr viel spassige Momente, ist also kein ernsthaftes Drama in einem Thriller-Gewand. Stephen McHattie, den man z.B. aus Pontypool kennt, darf einen Unsympathen erster Güte spielen. Die optische Ähnlichkeit zu Lance Henriksen qualifiziert ihn wohl für das gleiche Rollenspektrum. Auf der darstellerischen Ebene ist somit Qualität garantiert. Die Wendungen und Entwicklungen könnten aberwitziger nicht sein, vielleicht für manch einen zuviel des Guten. Mir hat der Mix getaugt. Ein paar der späteren Szenen sind einfach köstlich. Seine Indie-Wurzeln kann er natürlich nicht verleugnen und mit dem einen oder anderen billig wirkenden Moment muss man leben.
    Wer Genrekost der überraschenden Art mag, ist hier sicherlich nicht verkehrt. Er ist nicht so ambitioniert wie Bad Times at the El Royale mit Jeff Bridges, dafür etwas lustiger nach meinem Dafürhalten. Eine der positiven Überraschungen zum Jahresbeginn.

    #1733321
    Anonym
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    #1734379
    Anonym
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    Hatte mir am Wochenende Halloween Kills angeschaut.
    Den Vorgänger von 2018 fand ich ja eigentlich ganz gelungen, Kills war aber leider in allen Belangen schlechter.
    5/10

    #1734598
    ChrisKongChrisKong
    Teilnehmer

    Becky

    Ein grimmiger, kleiner House-Terror-Film, der wegen Kevin James optischer Wandlung im Gespräch war, was bei Filmen dieser Machart eher selten ist. So kriegt man denn auch ziemlich, was man erwarten darf, mit ein paar speziellen Momenten. Bleiben wir aber erst noch bei James. Tatsächlich kommt die Optik imposant rüber, so hatte man James sicher noch nicht gesehen. Es gibt aber etwas, was all das Make-Up nicht kaschieren kann, James gemütliche Natur und Freundlichkeit, die er in so vielen Rollen zum Einsatz brachte. Somit wirkt sein Charakter nie so bedrohlich, wie sie eigentlich müsste. Trotzdem lobenswert, wenn James mal in andere Gefilde vorstosst und auf dümmliche Ami-Komödien verzichtet.
    Die Show gehört aber definitiv Lulu Wilson, die die Protagonistin spielt. Becky ist ein junges und zorniges Ding, das sein Trauma – Verlust der Mutter – mit reichlich Gewalt verarbeitet. Da bietet es sich natürlich an, dass ein Tross mit Sträflingen in der Waldhütte des Vaters nach einen Schlüssel suchen, der etwas öffnen soll. Klassischer McGuffin. Natürlich landet der Schlüssel alsbald bei Becky und die Kriminellen sind hinter ihr her. Nur hat keiner mit der Wehrhaftigkeit gerechnet. Und so gibts ziemlich bald deftige Szenen zu bestaunen. Auf eine Psychologisierung wird vollends verzichtet, Becky ist einfach zornig und darf sich austoben.
    Der Film hat durchaus Schwächen bei der Logik, etwa wenn Hilfe durchaus zu kontaktieren wäre, man sich aber lieber weiter in der Gefahrenzone befindet. Da das Ganze recht spannend und schmissig inszeniert ist, verzeiht man das locker. Einen tieferen Sinn muss man woanders suchen.
    Die Gesellen dürften durchaus etwas finsterer sein, in der Summe wirken die zu brav. Kann aber auch sein, dass sie im Angesicht von Beckys Gewalteskapaden da nur schwer mithalten können.
    Fazit, kurzweiliger Spass mit einer tollen Lulu Wilson, die den restlichen Cast an die Wand wütet. Den Film gabs im Doppelpack mit einem anderen Streifen vom Grabbeltisch.

    #1735264
    Anonym
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    Geil, Ti West hat nen neuen Film gemacht. ?

    #1735268
    Anonym
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    Found this:

    in 12-14′ zusammengefasste Filme von “mystery recapped’, das (u.a.) Trash-Kino vom Feinsten liefert.

    Favs:

    #1735451
    Anonym
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    Old
    Puh, ich kann ja irgendwie fast jedem Werk von Shyamalan was abgewinnen, aber Old hat mich irgendwie die ganze Zeit fast schon genervt.
    5/10

    Prisoners of the Ghostland
    Ich mag Cage, ich mag Sion Sono, trotzdem konnte der Film mich leider nicht komplett abholen.
    War zwar jetzt nicht schlecht, hätte aber bei der Kombination deutlich mehr Potenzial gehabt.
    6,5/10

    #1735809
    JonnyRocket77JonnyRocket77
    Teilnehmer

    The Woman in the Window:

    Eine Frau (Amy Adams) hat Angst die eigene Wohnung zu verlassen und während sie ihre Medikamente mit reichlich Alkohol runterkippt beobachtet sie in der Nachbarswohnung einen vermeintlichen Mord. Soweit die Story des Films ohne zu spoilern. Die Geschichte erinnert an das Fenster zum Hof und das war wohl auch ein Problem des Films. Diese Fußstapfen kann man natürlich nicht ausfüllen. Aber auch ohne das große Vorbild gibt es leider einiges zu meckern. Das Drehbuch stückelt den Film in einzelne Szenen und das tut ihm nicht gut. Der Film wirkt nicht wie aus einem Guß und irgendwie zusammengefrickelt..schwer zu beschreiben. Was positiv erwähnt werden muss ist die (meiner Meinung nach) hervorragende Kameraarbeit. Handwerklich ist der Film erste Sahne. Die durchaus namhaften Schauspieler wie Amy Adams, Gary Oldman und Juliane Moore sowie der Rest des Casts spielen alle gut. Man kann sich den Film durchaus mal auf Netflix geben, leider bleibt der Eindruck das hier aus guten Zutaten mehr draus gemacht worden hätte müssen.

    #1735810
    captain carotcaptain carot
    Teilnehmer

    Hab mir gestern Abend Threads angeguckt. Könnte man als den ‘bösen’ BBC Budget Bruder von The Day After bezeichnen. Hier geht es ebenso um die Folgen eines atomaren Kriegs zwischen NATO und Warschauer Pakt, wobei der Film sich durchaus Zeit für Eskalationsstufe und Folgen nimmt, dabei folgt die Handlung primär einem jungen Pärchen und deren beiden Familien. Das ganze ist wesentlich dokumentarischer aufgebaut als bei The Day After, oft aber auch deutlich drastischer.

    Ist im Internet Archive verfügbar und durchaus ansehenswert, allerdings bei weitem keine Hochglanzproduktion. 😉

    #1735812
    Anonym
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    The Batman – oder wie man eine gute Idee schlecht umsetzt

    Es ist die Regel, dass jedes Jahrzehnt eine filmische Interpretation des dunklen Rittes benötigt. Wobei es “den dunklen Ritter” gar nicht gibt. DC bemüht sich konstant Schreiberlinge an ihr Uninverum zu lassen, die es schneller in die Ecke, eine Wand oder Beides setzen, wodurch ein Reboot schneller notwendig wird, als mancher ihrer Fans seine Unterwäsche wechselt.

    Nun ist es wieder soweit. Der Ben-Man ist abgesägt, ohne eine Chance auf ein eigenständiges Scheitern an der Kinokasse und dafür darf der blasse Typ aus Twilight ran. Aber, wie Michael Keaton und Heath Ledger gezeigt haben, jeder hat seine Chance verdient. Vielleicht werden wir ja positiv überrascht.
    Spoiler: Nein, werden wir nicht. Aber dazu später mehr.

    In Gotham treibt seit zwei Jahren bereits ein dunkler Rächer sein Unwesen und Angst ist sein Werkzeug. So zumindest erzählt es die Stimme aus dem Off, die versucht das herunterzuseiern, was Batman Comics wie eine Algenpest ein Aquarium immer wieder heimsucht. Nur ist das hier kein Comic, sondern ein verdammter Film. “Zeigen, nicht erzählen!”, heißt die alte Regel, die auch dieser Film immer wieder vergisst. Nicht, dass seine Geschichte so unglaublich kompliziert wäre. Schlecht macht sie das aber auch nicht.

    Dieser Vigilant, der “Batman” wird scheinbar von der Polizei soweit akzeptiert, dass sie ein Mittel hat ihn zu rufen und ihn sogar an Tatorten frei herumtapsen lässt. Batman darf hier auch Detektiv sein. Also, wie in “the World greatest Detective” – der Beiname, den Batman auch hat und der zugunsten von plumper In-Die-Fresse-Aktion gerne mal verzichtet wird? Aber keine Angst, die gibt es auch in diesem Film – leider zur Genüge.
    Ein neuer, unbekannter Verbrecher ermordet aus dem Kreis der Mächtigen der Stadt einen nach dem anderen, als Strafe für ihre Lügen. Dabei hinterlässt er Rätsel für Batman. Eh klar, wir reden vom Riddler!
    Dieser mordet und Polizei samt Fledermaus tapsen ziemlich planlos hinterdrein.
    Auch ganz nett: Die meisten von Batmans Super-Schurken sind noch halbwegs normale, wenn auch halbseidene, Bürger der Stadt und grundsätzlich will man sich “realistischer” geben.

    Soweit zum Plot, der an sich nicht übel ist und sogar mit einem Riddler, der einen recht formidablen Gegner abgibt und der am Ende sogar recht überraschend dargestellt wird. Das alles geht aber in drei Stunden Spielzeit völlig unter.
    Fast hatte ich den Eindruck, ich würde eine frühe Rohfassung schauen, so viele unnötig lange und überhaupt vorhandene Szenen waren enthalten.
    Hat uns Batman zu Beginn noch erklärt, dass Angst sein Werkzeug wäre, sieht man ihn immer wieder in der Öffentlichkeit Leute zusammenschlagen und um in einen Club zu gelangen den Vordereingang verwenden. Natürlich führt das zu “Äktschn”, die zwar nett anzusehen ist, aber völlig wertfrei. So gehen wieder fünf Minuten ins Land, statt sich der Flattermann einfach, so wie es eigentlich seine Art sein sollte, verdeckt zur Gesprächsperson begibt. Zumal Batman auch mehrfach beweist, dass er kugelsicher ist – auch weil keiner der Vollpfosten auf die Idee kommt im mal nicht in die Brust sondern in den Kopf zu schießen.
    Eigentlich sollte man meinen, eine zig Millionen Dollar Produktion könnte sich einen Dramaturgen leisten – und ihn dann auch seine Arbeit machen lassen. So entsteht eine breiige Masse, die nach einer Stunde gerade einmal da ist, was andere Filme in den ersten zehn Minuten Spielzeit erreichen.

    Dazu kommt ein Cast, der zwischen ganz gut und würde ich gern mehr sehen, bis blass und untallentiert reicht. Der Darsteller von Batman und seinem Alter-Ego Bruce Wayne fällt leider in die letzte Kategorie.
    Robert Pattinson hat das Charisma einer Scheibe Weißbrot, wobei diese noch die Chance hat zu schimmeln und sich damit irgendwie weiterzuentwicklen. Als Batman noch ganz ok, wirkt sein steingesichtger Bruce Wayne wie ein “My Chemical Romance” Hardcore-Emo-Fanboy in dauer-depri.
    Dagegen stellt man dann Andy Serkis als Alfred. In drei Szenen, die emotional sein sollen, aber dank Kollege Gesichtslähmung so hölzern sind, dass man sich einen Splitter einziehen könnte. Was für eine Verschwendung.
    Ansonsten wird “The Message” auch hier wieder propagiert, wenn auch weniger auffällig. Das der Noch-nicht-Commissioner Gordon jetzt von einem Schwarzen gespielt wird, spielt dabei keine Rolle, aber natürlich kann man sich einen Seitenhieb auf die “bösen alten weißen Männer” nicht nehmen lassen, denn die “gute” zukünftige Bürgermeisterin ist natürlich zum einen das, eine Frau, schwarz und trägt den sprechenden Namen “Bella Reál”. Na dann ist ja alles klar.

    Unterm Strich bleibt ein viel zu langer Film, der einige gute Ideen hat und der einen Nachfolger im Stile der “Niemandsland” Comics anteasert. Sich diesen schnarchigen Moloch im Kino zu geben, kann ich aber niemanden empfehlen.
    Eine Fortsetzung würde mich trotzdem interessieren, nur dann bitte mit einem Darsteller, der ich darauf versteht etwas oder jemanden darzustellen! Auch wäre der Film ein Kandidat für einen Neuschnitt für den DVD/BR Release.

    #1735917
    Anonym
    Inaktiv

    Sing 2 / 2021
    (Sing / 2016)

    Muppet Show Vibes pur!!!
    Visuell fantastisch, Sound passt hervorragend.
    Viel Charme, Witz und Herz.

    #1736113
    Anonym
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    Die rote Flut (1984)

    Dank meiner aktuellen Lektüre des Battletech Romans “Entscheidung am Thunder Rift” hatte ich wieder Bock auf ein wenig “Jugend-Kriegsfilm”. DVDs von “Die Kadetten von Bunker Hill” und “Boy Soldiers” sind grad noch auf dem Weg zu mir und ich war recht überrascht, wie gut dieser fast vierzig Jahre alte Film noch funktioniert – und irgendwie auch jetzt wieder aktuell ist.

    Worum gehts:
    Durch Missernten in den Teilen des Warschauer Pakts kam es dort zu Hungersnöten. In einer amerikanischen Kleinstadt landen am hellichten Tage militärische Fallschrimspringer und beginnen sofort mit einem Angriff. Die Kubaner als Speerspitze der Russen, die dann wenig später ebenfalls landen, übernehmen die Stadt und nur eine kleine Gruppe Jugendlicher schafft es in die bergigen Wälder zu fliehen.
    Dort entwicklen sie sich von verängstigten und völlig planlosen Kindern und Jugendlichen im Lauf des Films in eine recht starke berühmtberüchtigten Guerilla-Einheit.

    Klar, das Ganze ist schon etwas überzogen und durchwoben von amerikanischen Patriotismus, der sich aber doch recht weit im Hintergrund bewegt. Sie kämpfen für ihr Land und gegen einen Feind, der dieses bedroht – und das nicht immer als “die Guten”.
    Weit mehr im Fordergrund stehen ihre Kämpfe und damit die Aktion, welche in en 114 Minuten Laufzeit des Films konstant vorhanden ist. Jetzt aber das große ABER: das Ganze wird durch die Entwicklung der Charaktere zusammengehalten. Man sieht sie verzweifeln, jubeln, stellen ihr Tun in Frage und ja: sterben. Deswegen funktioniert der Film. Es gibt eben kein Hollywood Happy End. Viele sterben und die die Überleben, sind gezeichnet und wissen nicht einmal woran sie sind.

    Es war ein toller Filmabend. Durchgehend spannend und auch etwas nachdenklich. Klar gibt es erzählerische Schwächen und Logiklücken, aber der Film weiß mitzunehmen und trotzdem, wenn nicht gar deswegen zu unterhalten.
    Als Propagandastreifen verschrien, mag ich ihn trotzdem – oder vielleicht ein bisschen deswegen.

    #1737485
    ChrisKongChrisKong
    Teilnehmer

    Resident Evil Welcome to Raccoon City

    Irgendwie war ich bei Ankündigung des Films verwirrt, sollte doch eigentlich eine Serie in Produktion gehen. Da die Verantwortlichen auch die gleichen sind, wie schon bei der 6-teiligen Reihe um Jovovichs Alice, waren meine Erwartungen auch eher gedämpft. Tja, was soll man sagen. Man vermeidet viele der Fehler der Kino-Reihe, macht aber dafür jede Menge neue. Da werden die Meinungen sicher auch auseinandergehen. Für mich ist die Entscheidung aus zwei Spielen einen Film zu machen in einer langen Reihe dummer Entscheidungen sicher weit vorne anzusiedeln. Aus Teil 1 hätte man eine klassische Tour de Force mit langsamem Spannungsaufbau machen können, analog zu den filmischen Vorbildern, die dann in den Ereignissen im Herrenhaus gipfelt. Stattdessen lässt man sehr vieles weg, würgt Passagen des zweiten Teils in unpassender Manier ins Szenario des ersten. Das fängt schon bei dieser hirnrissigen Tunnelverbindung vom Herrenhaus zur Stadt an. Irgendwie fühlt es sich exakt so an, als hätten die Macher alle Teile einmal gespielt und sich nachher nicht mehr richtig erinnern können, was in welchem Teil war, warum und wer welcher Charakter ist. So sieht denn auch das Casting aus. Der Darsteller von Leon hätte besser zu Carlos gepasst, die Darstellerin von Jill besser zu Sheva aus Teil 5 und für Wesker hätte man besser Neal McDonough verpflichtet als diesen Random-Guy. Oh Halt, McDonough ist ja im Film, der spielt Dr Birkin. Bei Barry hat man sich dann vermutlich gedacht, hmm, der Darsteller sieht doch zu jung aus, benennen wir die Figur einfach um, fertig. Der Anführer des Bravo Teams, im Spiel eher so eine Tom Selleck/Super Mario Inkarnation, wird von einem glatzköpfigen Latino gespielt und Donal Logue darf sich als Chief Birons versuchen. Wobei die Rolle komplett anders angelegt ist, ebenso wie bei Wesker, der eigentlich die Rolle von Barry spielt. Chris Redfield geht in Ordnung, hat aber das Charisma eines Schirmständers. Claire kann man sich mit geschlossenen Ohren und verkniffenen Augen schon so vorstellen, allerdings wirkt auch ihre Rolle mit irgendwelchem Ballast angereichert, bei dem man sich fragt, wtf? Die beiden Redfields waren, so erfährt man, in einem Waisenhaus, das von Birkin irgendwie betreut wurde. Und während dieser für Chris eine Art Vaterfigur wurde, hat sich Claire schon früh von ihm entfremdet. Das ist alles so oberflächlich geschrieben, peinlich gespielt. Und das ist jetzt nur auszugsweise, womit man rechnen muss. Von einer akuraten Umsetzung kann man mit Sicherheit nicht sprechen. Die Referenzen an die Spiele beschränken sich auf die Settings und hin und wieder aus Momenten aus dem Spiel, die aber halt allesamt so nicht stattgefunden haben (Wesker spielt die Mondscheinsonate, wird von Ada Wong angeleitet, der Helikopter mit Brad Vickers stürzt ins Herrenhaus, Wesker erschiesst Birkins Frau, der erste Zombie im Herrenhaus frisst nicht Kenneth sondern den Führer des Bravo-Teams, die Flucht aus der Stadt findet per UBahn statt, natürlich mit Jill und Chris an Bord…) Die Hunter und den Tyrant spart man sich gleich ganz. Obwohl Birkin in einer Szene sogar mehr nach Tyrant aussieht.
    Die Settings sind immerhin sehr nah an den Spielen, das darf man dem Film dann doch zu gute halten. Aber, es ist auch da wieder ein Rätsel, warum alles in ein Schummerlicht getaucht wurde. Sry, die Lobby des Herrenhauses war nicht beleuchtet wie Graf Draculas Schloss in Transylvanien. Gleiches gilt für die Polizeistation. Von irgendwelchen Labors sieht man auch kaum was. Dafür ist Lisa mit drin. Aber irgendwie auch eher als Helfer, denn als Gegner.
    Ist es wenigstens spannend? Leider nein. Ein paar der Effekte sind sogar ganz nett, retten aber auch nicht viel. Dafür kann man sagen, dass die Scheibe auf tonaler Ebene überzeugen kann. Was diese ganzen unsinnigen Abänderungen sollen und wen man damit genau glücklich machen will, sollte vielleicht mal in einem interdisziplinären Gespräch geklärt werden. Constantin kann Resident Evil nicht, Paul Anderson kann Resident Evil nicht und die Direktverantwortlichen hier können das zum grössten Teil auch nicht. Die wenigen lobenswerten Ansätze werden schon konzeptionell zunichte gemacht mit dieser Furzidee die Teile 1 und 2 zusammenzulegen. Das Casting ist am Ziel komplett vorbei. Dafür hat man mit dem Sound und auch der Musik einige gute Momente, die in Kombination mit den Sets für ein entsprechendes Feeling sorgen. Der Rest ist und bleibt aber mistig. Eine Fortsetzung kann da auch nichts mehr retten und wird hoffentlich nicht stattfinden. Für mich ein komplett missglückter Reboot. Ich glaube da zieh ich den Trash von den Anderson-Filmen, die sich auch klar von der Reihe abgrenzen, dann doch vor. Einfach weil ich da besser ausblenden kann, dass es sich um Resident Evil handelt.

    #1737492
    ChrisKongChrisKong
    Teilnehmer

    Halloween Kills

    Die direkte Fortsetzung der letzten Iteration der Reihe. Wir erinnern uns, Michael Myers wurde dem Flammenmeer überantwortet und sollte bei gleichbleibender Kerntemperatur langsam knusprig gegart werden. Aber nach mehrmaligem Neustart der Reihe natürlich Wunschdenken. Und da von Beginn weg von mehreren Teilen die Rede war, hält sich die Spannung hinsichtlich der Hatz auf Myers in Grenzen. So verpufft auch das Ende letztlich und am Ende fragt man sich, was dieser Zwischenhalt auf dem Weg zum Finale überhaupt sollte. Um das ein wenig zu kaschieren hat man krampfhaft versucht, Bezüge zum Original von Carpenter herzustellen. Figuren von damals werden zusammengeführt, damit sie sich gemeinsam ihrem Trauma stellen können. Grundsätzlich klingt die Idee gut. Nur die Umsetzung ist wenig inspirierend gemacht. Am Ende erhält man die übliche Schlachtplatte, die sich versucht in ihren Grausamkeiten zu überbieten. Dass man es mit einem modernen Halloween-Streifen zu tun hat, soll man vermutlich daran erkennen, dass nun diverser gemeuchelt wird. Unter den Opfern sind nun ein schwules Paar, Schwarze, Behinderte, gaaaanz toll. So sieht wohl Horror aus den 2020ern aus, gesellschaftliche Inklusion der Opfer. Leider wirkt vieles einfach arg übertrieben. Wenn ein wütender Mob sich durch ein Krankenhaus pöbelt etwa. Das ist besonders dann problematisch, wenn das Unerklärliche eben eine gewisse Bodenständigkeit und Plausiblität benötigt, um seine Wirkung zu entfalten. Nach Myers spektakulärer Flucht mit zig Toten, fühlt sich nach wie vor die Lokalpolizei zuständig. Diese ist natürlich heillos überfordert. Aber ein FBI oder dgl. tritt nicht auf den Plan. Das ist jetzt auch nicht meine Erwartung und wäre auch weg vom Original, das man so gerne huldigt. Aber warum man die Szenerie dann wieder aufblähen muss inkl. einer reichlich überflüssigen Hetzjagd auf einen Unschuldigen, so recht wird man nicht schlau daraus. Dass der Pöbel dumm ist, beweist er schon weit früher. Die Notwendigkeit das weiter auszuwalzen, erkenne ich nicht.
    Der Film versucht verschiedene Themenfelder zu beackern, macht aber nichts davon wirklich vertieft. Der Mythos Myers wird zwar immer wieder auf den Prüfstand gestellt, aber am Ende ist man eigentlich wieder exakt da, wo man angefangen hat. Der Reiz liegt beim Original auch in seiner Schlichtheit, fast so, als wäre Myers ein urbaner Mythos, der sich dann zu Wort meldet, wenn er schon fast in Vergessenheit geraten ist. Hier die Charaktere nach zig Jahren ihre komplette Lebensrealität darauf ausrichten zu lassen, Myers für immer aus dem Verkehr zu ziehen, wirkt wenig stringent und eher dahergeschrieben. Mit Dr. Loomis fehlt zudem eine wichtige Kompenente. Sein Charakter steht stellvertretend für eine ganz bestimmte Sicht und diese würde heute noch stärker mit der modernen Wissenschaft kollidieren. Das würde einen interessanten Kommentar erlauben. Dem entzieht man sich aber und lässt das Potenzial dieser Auseinandersetzung liegen. Am anderen Ende der Gleichung sitzt Jamie Lee Curtis’ Figur. Nur verharrt sie dort und kommt nicht wirklich zur Geltung. Schade, von Curtis hätte man gerne mehr gesehen. Sie begleitet die Reihe schon lange und ihre Entwicklung ist die einzig Variable in der Geschichte, was sie gewissermassen unverzichtbar macht.
    Unterm Strich ist der Film dann am stärksten, wenn er das Konzept des ersten Teils wiederholt. Die Erweiterung will als eine Art Meta-Kommentar verstanden werden. Das funktioniert leider nur bedingt. Das Werk traut sich zu wenig, von der Vorlage zu emanzipieren und liefert keine neuen Erkenntnisse. Das reicht immerhin für leichte Spannung zwischendurch, für mehr aber nicht. Dafür ist auch der Gewaltanteil eher bescheiden, um damit jemanden hinter dem Ofen hervorzulocken. Nicht falsch verstehen, es gibt schon deftige Szenen, aber nichts, was man nicht anderswo schon gesehen hätte. Hier kann man sich nicht wirklich profilieren und auf reflektierender Seite ist man mit anderen Horrorstreifen auch besser bedient. Einen wirklich zufriedenstellenden Abschluss kann die Reihe kaum haben, dafür hat man in diesem und dem letzten Teil zu viel versäumt. Ich lass mich natürlich gerne überraschen, und würde mir eine entsprechende Wendung wünschen. Dazu hätte man aber im Ansatz jetzt schon was spüren müssen, so wie Michaels Opfer seine Anwesenheit als leises Unbehagen empfinden, ehe sie überrascht werden.

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