Star Trek

[ghostdog83]

Die Demontage der Borg zählt ebenso zu den Errungenschaften, die wir Voyager zu verdanken haben.

Wenn es um die Frage nach der schlechtesten Star Trek Serie geht, so wäre die Wahl bei mir zwischen Voyager und Enterprise.
Letzterer hat bei der Sichtung im vergangenen Jahr spürbar an Unterhaltungswert verloren – selbst die beiden stärkeren Staffeln, 3 & 4, haben nun Schwächen offenbart, die mir damals bei der Erstausstrahlung nicht aufgefallen waren. Die Besetzung zählt für mich sowieso zum Schlusslicht. Voyager liegt dank der sehr viel interessanteren und deutlich stärkeren Einzelfolgen Highlights (z.b. die den Doctor im Mittelpunkt haben) vorne.

[ChrisKong]

Es gab in einigen Punkten durchaus Entwicklung, aber mehr im Beziehungsgeflecht, äussere Umstände waren meist unerheblich. Das Konzept der Einzelepisoden funktioniert heute schlechter denn je entstammt halt noch einer anderen Ära des TVs.

Ich wills mal so formulieren, dass die Voyager nach Hause flog, verlieh der ganzen Serie irgendwie einen anderen Anstrich, der mehr Konsequenz bedingt hätte. Für die Classic Serie wars ganz gut, das man Einzelepisoden hatte, ohne grösseren Überbau, schliesslich war ja Forschung, das Vordringen in unbekannte Territorien vorrangig.
Bei Voyager gings halt drum, auf direktem Weg nach Hause. Und so hatte das ganze einen deutlich engeren Rahmen, welcher sich eben auf konsequenter Ebene hätte vollziehen müssen.
BSG ist da natürlich ein sehr gutes Beispiel, weil man dort genau das eben konsequent weiter gedacht hatte.

[captain carot]

Tatsächlich bietet TNG mehr Handlungskontinuität, ist älter und nicht in dem Maß davon abhängig. Von DS9 spätestens ab der dritten Staffel gar nicht erst zu reden.
Voyager bietet Kontinuität bestenfalls auf zwischenmenschlicher Ebene, aber nicht im Gesamtbild.

Am Rande zu Enterprise: Hab ich nie komplett gesehen. Es gab ein paar gute Episoden, allgemein wurden aber zu sehr ausgetretene Pfade benutzt. Da hätte z.B. das Konzept vom noch wilden Weltraum viel besser ausgearbeitet werden können. Stattdessen ging es immer mehr um Zeitreise, Zeitkrieg…

[ChrisKong]

Es gab in Voyager durchaus auch Handlungsstränge, die über einen gewissen Zeitraum liefen, z.B. zu Beginn mit den Kazon, später die Hirogen und Borg, was dann ja auch ein neues Crewmitglied brachte.

Interessant ist auch, wie Janeway einerseits sich weigert Sex mit Q zu haben (der Witz mit dem Fingertippen war nicht mal schlecht), um nach Hause zu gelangen, aber sonst mit allerlei fragwürdiger Klientel in die sprichwörtliche Kiste steigt, um ihre Ziele durchzubringen.

Erstaunlich finde ich einfach, wie jemand ihre Originalstimme aushalten kann, die find ich katastrophal.

Voyager hatte natürlich auch längst nicht soviele interessante Nebenfiguren wie DS9 (Garak, Dukat, u.a.), weswegen sie auch nicht zu meinen Favoriten zählt, gerne geschaut hab ich sie trotzdem.

[ChrisKong]

@Ghostdog

Also, da jetzt nix mehr von dir kam, denke ich mal, ist es sicher recht, wenn ich meine Vorschläge nenne. Als da wären The Return of the Archons / Landru und die Ewigkeit aus der ersten Season der Classic Serie oder Darmok aus TNG aus Season 5.

[ghostdog83]

Ah, also eine Wahl zwischen The Purge und Enemy Mine^
Bei Letzterer könnte man auch schön einen Vergleich zu Kirk anbringen, wo seine Begegnung mit einer anderen Spezies etwas anders verlief^^

Bin noch am Überlegen, sag nachher bescheid

[ChrisKong]

Ja, die Ideen sind offensichtlich.

Ich hab die Folgen schon aus inhaltlichen Aspekten ausgewählt, gesellschaftliche Themen sind halt das Brot in Star Trek. Aber ein anderes Mal könnte man ja ein paar witzige Episoden zur Disposition stellen, da wüsste ich auch so einige.

[ghostdog83]

Landru und die Ewigkeit.

[ChrisKong]

Also the Purge.

Ok, mal sehen, ob ich mir das Online geben kann, sonst kram ich halt die Disc hervor. Mann bin ich faul geworden.

[ghostdog83]

Ich werde mir die Folge im Laufe des morgigen Tages anschauen.

[Maverick]

Kurzer Themenwechsel schau grad die vierte Staffel von der Enterprise Serie mit Cptn. Archer und co. und muss wirklich gestehen schade dass sie eingestellt wurde. Aber heutzutage geht’s nur noch um Quote aber davon abgesehen evtl. juckt die meisten Star Trek nicht mehr. Dazu muss ich sagen die vierte fällt ggn. über der dritten und den Xindi deutlich zurück. Auch hätte man noch eine oder zwei Folgen mehr mit den Borg integrieren können.
Trotzdem find ich schade dass es keine Star Trek Serie mehr gibt wie damals Voyager oder für mich die beste DS9, Der krieg mit dem Dominion, Worf, Bashir, O’Brien und natürlich der Defiant.

[schnitzel]

ghostdog83 wrote:

Genial! Da hast du/ihr aber ein richtiges Kunstwerk geschaffen! …zu schade, um es auf zu essen, …aber sehr faszinierend!

PS: Es lohnt sich wirklich mal in andere Threads reinzuschauen, wie ich gerade bemerkt habe. Was man da alles entdecken kann…

PPS: Hab mir letztens meinen ersten Star Trek Film gekauft – als Heftbeilage in der TV Movie. … Jetzt muss ich ihn mir nur noch irgendwann ansehen.

[schnitzel]

Ok, aber danke das du es hier erwähnt hast. Sieht trotzdem gut aus.^^

[ghostdog83]

@Maverick

Staffel 4 hat mir bei der zweiten Sichtung im vergangenen Jahr auch weniger zugesagt als bei der Erstausstrahlung – die Auflösung bzw. die Überleitung von der Xindi Krise in den Zweiteiler am Anfang der Staffel empfand ich als äußerst mies gelöst. Die Staffel besitzt einige gute Doppelfolgen, aber insgesamt krankt die Serie unter den nicht sonderlich gut bzw. interessant geschriebenen Figuren, sodass auch diese Mehrteiler bei mir nicht die erhoffte Wirkung erzielen konnten, wie die Autoren gedacht haben. Die Abschlussfolge der Staffel ging mal gar nicht.

@schnitzel78

Da muss ich dich enttäuschen, zu derlei kulinarischer Kunstfertigkeit bin ich nicht fähig bzw. habe ich es nicht ausprobiert :p
Die Bilder stammten daher nicht von mir.

@Landru und die Ewigkeit (The Return Of The Archons)

Schwierig, bei einer so alten Serie, deren Maßstab beim Inhalt einer anderen Zeit entspricht, ein passendes Urteil zu fällen.
Was mich sofort an die Resident Evil Diskussion im Smalltalk Thread denken lässt.

Die Folge ist rein was das Writing betrifft mMn im Detail nicht sonderlich gut ausgearbeitet bzw. ist die darin vorkommendende Thematik, die Freiheit des Individuums, nur der Aufhänger und nicht der Schwerpunkt der Folge.

Ich möchte damit nicht sagen bzw. schreiben, dass ich die Folge schlecht fand. Ich mag den Retro Charm des Classic Trek, die Sprüche von Kirk und Co sind immer mit ein Highlight. Dennoch, hier habe ich das Gefühl, dass die Möglichkeiten, ähnlich wie bei Tuvix, liegen gelassen wurden, zugunsten von Effekthascherei, die aus heutiger Sicht ihre Wirkung (Chaos) nicht mehr so erzielt, langatmig wirkt. Wirklich Gefahr habe ich auch nicht wahrgenommen (warum nehmen die den Wachen die blöden Stöcke nicht sofort ab, Kampftraining haben die bestimmt nicht absolviert).

Beste Szene der Folge xD:

Mal nur ein zwei Punkte um einen Einstieg zu finden:

Landru lässt die Bevölkerung für eine bestimmte Zeit ins Chaos versinken.
Worin besteht darin der Sinn, wenn sein oberstes Gebot die Einhaltung der Harmonie ist, die durch seine geistige Gleichschaltung des Verstandes erzeugt wird. Diese soll doch genau das verhindern. Die Menschen nehmen in diesem Zustand die Kontrolle nicht wahr, ein Gefühl eines “Mangels”, sprich, das Verlangen nach Gewalt und Destruktion ist nicht da, wozu sie das dann Ausleben lassen und das bewusst gesteuert durch Landru selbst.

Wie erfolgt die aktive Kontrolle der Menschen – Landru ist ein Computer, der keine telepathischen Eigenschaften besitzt, die einer Maschine fremd sind.

[ghostdog83]

Landru und die Ewigkeit

Struktur:

Ich greife die beiden Punkte mal noch selbst auf – ich unterstelle dem Autor dieser Folge, dass er sich bei der Gestaltung keine wirklichen Gedanken gemacht hat. Warum wird Sulu am Anfang der Folge mit dem Stab absorbiert, später aber eine Kammer dafür benötigt. Warum nutzt er nicht einen Phaser zur Verteidigung – ach ja, er wurde ohne einen auf einem fremden Planeten gebeamt – wie praktisch.

Ich habe mit solchen Inhalten, die nur dazu da sind, weil sie gerade reinpassen und keine tiefere Bedeutung haben, grundsätzlich kein Problem, es kommt nur darauf an, wie es umgesetzt wird und ob es auch unterhält. Ein Vergleich zu Doctor Who bietet sich hier an.

Diese Serie ist bzgl. der Kontinuität und Plausibiltät ebenfalls fragil. Aber, sie erzeugt ein Tempo, besonders in den Moffat Episoden, die dem Zuschauer gar nicht so leicht die Gelegenheit geben, sich über jede einzelne Szenen gedanken zu machen. Die Erzähldichte ist so hoch, dass man bereits in der nächsten Szene sich befindet, die vorherigen daher in dem Moment nicht auf anhieb hintefragen kann (außer man achtet bewusst darauf). Bei gravierenden Fällen lässt sich das aber auch hier nicht vermeiden.

Landru ist zu behäbig, zu langsam – ich als Zuschauer habe die Ruhe, mir zu den einzelnen Elementen Gedanken zu machen.
Steht dahinter kein tragfähiges Konzept, bleibt nur die oberflächige Abhandlung des Geschehens. Ist dieses ebenso wenig überzeugend, lässt sich der Unterhaltungswert nur mit der Lupe suchen.

[Autor]

Beiträge