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  • #1756028
    Anonym
    Inaktiv

    Alice in Borderlands (Netflix) – Folge 1, Staffel 1

    Da ich diese Serie schon ewig in meiner “To-Wacht”-Liste hatte, hab ich nun endlich gestern reingeschaut. Dazu sei angemerkt, ich kenne weder den Manga noch sowas dazu, also beziehe ich mich einzig auf die RL-Serie.

    … und die war größtenteils leider LANGWEILIG! Ernsthaft, da sind einige nette und interessante Ideen verbaut, aber bis diese einzelnen Stücke kommen, zieht sich das Ganze wie alter Kaugummi. Es gibt einfach zu viele Szenen, in denen die Charaktere sich stumpf mit aufgerissenen Mund anglotzen, dämlich lachen oder sonstwie die Zeit rausgezögert wird. Selbst die beeindruckenden Bilder aus dem menschenleeren Tokio sind beim dritten Mal einfach zwei Mal zu viel – oder grundseätzlich zu lang.

    Dazu kommen die drei Charaktere, deren Charakterisierung mit “verlottert und genial”, “stark und ein bisschen rowdyhaft” sowie “fleißig aber ein bisschen doof” schon ihr gesamtes Spektrum der Existenz wiedergibt. Ihre Darstellung gleicht aber dann auch nur denen von nach Luft schnappenden Karpfen.

    – ACHTUNG SPOILER –
    Das tödliche Spiel, was sie dann spielen mussten, war zwar nett anzusehen, aber die Logik der Lösungsfindung war dorch arg gewollt und eigentlich auch nicht funktionierend, da die “Todesräume” immer genau so groß aussahen wie die sicheren Räume.
    Dazu kommt, dass, wenn die Deppen nicht direkt durch die Tür gerannt wären, gar nichts passiert wäre, selbst wenn sie die falsche Tür geöffnet hätten.
    Und auch wenn die Laserstrahlen am Ende nett anzusehen waren, so haben sie auch keinen Sinn, denn in der Szene, in der sie zuvor zu sehen waren, dauerten nur ein paar Sekunden und nicht Minuten, wie am Ende.

    Daher jetzt die Frage, wird das noch besser oder ist die schlechte Darstellung eines fetten Karpfen in einem Teich im Sommer, kurz vorm Umfallen des Gewässers, das einzige, mit dem man noch rechnen kann?

    #1756030
    ghostdog83ghostdog83
    Teilnehmer

    “Daher jetzt die Frage, wird das noch besser oder ist die schlechte Darstellung eines fetten Karpfen in einem Teich im Sommer, kurz vorm Umfallen des Gewässers, das einzige, mit dem man noch rechnen kann?”

    Wenn du demnächst vorhaben solltest, ein Buch zu schreiben, kannst du gerne weiterschauen. 😀

    Wer sich fragen sollte, ob die Serie ein rundes Ende findet – ja, der Abschluss liefert eine durchaus passende Antwort darauf, wie das alles überhaupt existieren kann.

    Mein Lieblingsspiele in Staffel 2 waren “Balance Scale With the King of Diamonds” – die Schwefelsäure “Dusche” war nicht ohne 😱 und “Solitary Confinement With the Jack of Hearts”.

    #1756201
    DGSDGS
    Teilnehmer

    The Last of Us – Episode 2

    Diesmal von Neil Druckmann selbst inszeniert und wohl die ideale Folge dafür. Ellie und die Bindung mit Joel rücken in den Vordergrund und ich bin mittlerweile voll überzeugt von der Besetzung. Manche Szenen wirken bewusst wie aus einem Videospiel und die Sets/Ausstattung sind wieder mal phänomenal.

    Die Idee mit den Zeitsprüngen zu Beginn jeder Folge hat was.

    #1756301
    ChrisKongChrisKong
    Teilnehmer

    Slow Horses Staffel 1 (Apple TV)

    Versifft, abstossend, ein richtiges Ekelpaket darf Oldman hier spielen. Und er ist wie immer, einfach grossartig. Er ist hier Jackson Lamb, der Leiter einer Abstell-Gleiss-Abteilung für unbrauchbare Agenten des MI5, die aus total unterschiedlichen Gründen ihren Weg ins Slough House ( umgangssprachlich für Sumpfloch) gefunden haben, während die Elite des MI5 im Park residiert.
    Natürlich ist Vieles nicht so, wie es scheint und hinter manchen Charakteren tun sich nach und nach Abgründe auf. Wie für eine Serie im Agenten-Milieu üblich wird viel geredet, Twists sind ebenso drin wie Situationen, die aufs Tempo drücken. Immer ist das nicht grad originell, aber die Stärke der Serie liegt wie bei vielen dieser kurzen Brit-Serien bei den Figuren. Es macht einfach unheimlich viel Spass sie dabei zu beobachten, wie sie sich im einen Moment ein wenig unbeholfen fühlen, dann aber über sich hinauswachsen ohne zu Übermenschen zu werden. Der Zynismus von Jackson Lamb lässt einem oft das Lachen im Hals stecken bleiben. Die Annäherungsversuche seiner Agenten untereinander sind auch nicht die üblichen Abziehbilder, die man sonst sieht. Hier sind die Menschen irgendwie noch Menschen.
    Die erste Staffel erzählt eine durchgehende Geschichte, teils auch mit Rückblenden, die in sechs Episoden stattfindet. Eben so die übliche Länge dieser britischen Serien. Dann haben die Stars darin auch ausreichend Platz für ihre Kino-Projekte. Egal ob Sherlock, Luther usw., die meisten funktionieren nach einem ähnlichen Schema. Heisst auch, dass man immer damit rechnen muss, dass gewisse Charaktere in der nächsten Staffel nicht dabei sind.
    Neben Oldman agieren auch Kristin Scott Thomas und Jonathan Pryce. Besonders Thomas’ Figur hat es faustdick hinter den Ohren. Wenn sie und Oldman sich die Dialogzeilen um die Ohren hauen, ist die Serie voll in ihrem Element. Mir gibt das persönlich mehr, als wenn man mit Schauwerten einfach von irgendwelchen Unzulänglichkeiten ablenken will. Die Intro-Sequenz und das Finale bieten ein wenig aufwendigere Szenarien, aber ansonsten gibt es das Braun in Grau von Londons Hinterhöfen. Man atmet die Atmosphäre von für alle Fälle Fitz und Luther. Wer sich bei diesen Serien zuhause fühlt, dürfte auch seine Freude an Slow Horses haben. Die erste Staffel hat mir sehr gut gefallen und die zweite Staffel ist auf Apple TV auch schon verfügbar.

    #1756411
    JonnyRocket77JonnyRocket77
    Teilnehmer

    Lockwood & Co auf Netflix:

    Es handelt sich hier um die Verfilmung einer Grusel-Fantasy Buchreihe. Die Bücher waren (soweit ich weiß) eher an ein jugendliches Publikum gerichtet. Das hat mich ein bißchen abgeschreckt. Beim Schauen (zumindest die ersten drei Folgen)war das dann aber kein Problem.

    Zur Story: Die Welt wird ohne ersichtlichen Grund jede Nacht von Geistern heimgesucht. Menschen ab einem gewissen Alter können diese nicht sehen, sterben jedoch bei Kontakt mit diesen. Deshalb können nur ausschließlich jüngere auf Geisterjagd gehen. Geisterjäger-Agenturen sprießen wie Pilze aus dem Boden und in den Straßen herrscht Nachts Ausgangssperre. So krude die Ausgangslage bzw Idee der Geschichte am Anfang auch erscheint, wurde dies doch ganz gut umgesetzt. Die Hauptdarsteller sind für meinen Geschmack relativ gut besetzt und erfreulich unnervig.

    Meine Mitschauerin kennt die Bücher und fand bestimmte Orte aus dem Buch sehr gut in der Serie dargestellt. Was sie nicht gut fand, war dass zumindest ein Charakter für die Serie wieder einen Hautfarbenwechsel machen musste. Wer die Bücher nicht kennt, sollte sich aber daran nicht stören.

    Haben mir also eigentlich ganz gut gefallen, die Geisterjäger von Lockwood und Co. Ich muss allerdings noch erwähnen, dass ich zum Zeitpunkt des Schauens schon ordentlich einen im Tee hatte.

    #1756423
    ChrisKongChrisKong
    Teilnehmer

    Black Bird (Apple TV)

    Ich ging da von einem fiktionalen Ding aus, aber tatsächlich basiert die Geschichte auf wahren Begebenheiten. Rückwirkend auch logisch, Amerika ist ja nun nicht grad arm an Serienkillern. Hier wird ähnlich wie in True Crime Shows ein Fall von verschiedenen Seiten aufgerollt. Auf der einen Seiten haben wir einen Ermittler, gespielt von Greg Kinnear, der sich mit Zuständigkeiten und dgl. rumschlagen darf und ein wenig darunter leidet, dass das Umfeld der davor mit dem Fall betrauten Behörden fahrlässig mit Aussagen, Beweisen usw. umgegangen ist. Eine Ermittlerin von einer anderen Behörde und ein Staatsanwalt haben einen Verdächtigen, der Gefahr läuft, wegen Beweismangels wieder freizukommen. Ein Teil der Geschichte spielt dabei auf einer anderen Zeitebene. Dazu kommen auch noch Rückblenden dazu, was die Geschichte sehr abwechslungsreich erzählt macht.
    Um den mutmasslichen Täter zu überführen, braucht es dringend die Standorte der Opfer. Diese wurden irgendwo vergraben und ohne die Kenntnisse des Täters sind diese nicht zu finden. Gleichzeitig würden die Kenntnisse dessen Schuld beweisen. Die Idee der Ermittlerin und des Staatsanwalts, ein anderer Straftäter wird in die psychiatrische Haftanstalt eingeschleust und soll sich mit dem Täter anfreunden. Dumm nur, dass die entsprechende Anstalt die Hölle auf Erden ist und ein Überleben dort wenig wahrscheinlich ist auf lange Sicht. Sprich, wer nicht wirklich verzweifelt ist, meldet sich nicht für das Himmelfahrtskommando.
    Da tritt Jimmy (Taron Egerton) auf den Plan, der seinerseits wegen Waffenbesitzes und Drogenhandel eine mehrjährige Haftstrafe trotz Geständnis und Kooperation aufgebrummt bekommt. Weil sein Vater (letzter Auftritt von Ray Liotta, der gewissermassen auch verabschiedet wird) nach einem Schlaganfall gesundheitlich regelrecht eingeht und mit der Inhaftierung seines Sohnes nicht klarkommt, lässt er sich zu dieser Aktion überreden, die ihm bei Erfolg sofortige Entlassung garantiert. Dadurch wird zusammen mit dem Umstand, dass der mutmassliche Täter, Larry Hall (Paul Walter Hauser), sein Berufungsverfahren kommen sieht, eine dramaturgische Dringlichkeit geschaffen. Zudem darf sich Jimmy alsbald mit Mitgefangenen und korrupten Wärtern rumschlagen, die drohen ihn zu enttarnen. Und wie beliebt Singvögel im Knast sind, braucht man niemandem erzählen.
    Die Mini-Serie schwankt nahe am Nailbitting-Niveau ähnlicher Knast-Geschichten, wobei hier das Schauspiel die Dramaturgie klar überstrahlt. Taron Egerton kommt richtig lässig rüber, auch wenn seine Fassade langsam zu bröckeln beginnt. Heutzutage ist man bei talentierten Briten immer schnell mit dem B-Wort zur Hand, aber ich könnte ihn mir tatsächlich gut als neuen Bond vorstellen. Die nötigen Ecken und Kanten hat er schon in seiner DNA. Völlig unbekannt war mir Sepideh Moafi, die die Ermittlerin spielt. Das macht sie so souverän und abgeklärt, hoffentlich hat sie bald eine grosse Karriere. Ihre Geschichte ist dabei nicht minder interessant. Ihre Eltern flohen aus dem Iran, sie selbst wurde in einem Flüchtlingslager in Regensburg Deutschland geboren. Später siedelte die Familie in die USA über. Dort wurde Sepideh als Opernsängerin entdeckt. Klingt schon ziemlich abgefahren. Schauspielern kann sie auf alle Fälle. Greg Kinnear ist einmal mehr in einer zu Beginn eher unscheinbaren Rolle, aber er entlockt seinem stoischen Charakter eben genau diese Nuancen menschlicher Regungen, die ihn schlicht zu diesem brillanten Darsteller machen, der er ist. Am meisten gab aber wohl Paul Walter Hauser zu reden. Die Serie lebt zu einem grossen Teil von seinem Spiel. Man ist sich nie so sicher, spielt er nur mit allen, ist er einfach nur strunzdumm, kriegt er überhaupt mit, was er da tut usw. Und das zieht Hauser bis zum Schluss durch. Dabei schafft er es sogar, dass man an bestimmten Stellen Mitleid mit ihm hat, nur um ihm an der nächsten die Pest an den Hals zu wünschen. Er verkörpert dabei schon den prototypischen White-Trash des mittleren Westens, der mit eher schrägen Hobbies auf sich aufmerksam macht. Für diese Glanzleistung wurde er jüngst ausgezeichnet. Da er nun schon öfter ähnliche Typen gespielt hat, sollte er aufpassen, nicht Opfer von Typecasting zu werden.
    Serienschöpfer Dennis Lehane ist in dem Crime-Genre recht beschlagen. Mystic River, Shutter Island und Gone Baby Gone zeugen von seinem Talent als Autor in diesem Genre.
    Ja, hier passen fast alle Teile zusammen und machen diese Mini-Serie wirklich sehenswert. Die Darsteller sind motiviert bei der Sache. Die Regisseure sind Routiniers mit Leistungsausweis und die Geschichte trägt genug, um bei der Stange zu halten. Klare Empfehlung für Apple TV Abonnenten.

    #1756483
    ChrisKongChrisKong
    Teilnehmer

    Slow Horses Staffel 2 (Apple TV)

    Ich hätte nicht gedacht, dass die zweite Staffel sich gross steigern würde. Tatsächlich hat mir die sogar noch besser gefallen. Man spielt auch immer wieder mit der Erwartungshaltung hinsichtlich des Schicksals der Figuren. Wir haben einen designierten Actionhelden, der partout fernab der Action agiert, während seine Kollegen immer wieder unfreiwillig in brenzlige Situationen reinstolpern. Übermenschen gibt es hier schlicht nicht. Man muss sich das ein wenig wie Tinker, Taylor, Soldier, Spy vorstellen mit mehr menschlichen Schwächen. Die Dialoge sind nach wie vor ein Genuss. Hochgeschraubt hat man die Dramatik. Besonders das Finale, das sich auf mehreren Ebenen abspielt, ist absolut gelungen. Spannender hätte man das nicht umsetzen können. Jackson Lamb darf sich einmal mehr mit seiner Vergangenheit auseinandersetzen und was da alles hochkommt sind nicht nur seine Verdauungsgase. Der Kalte Krieg ist auf einmal nicht mehr so kalt, wie die britische Regierung das vermutet. Es wird mit einem potenziellen russischen Regierungschef angebandelt, dabei spielt die Aktualität der Serie sogar in die Hände.
    Freuen darf man sich auch auf neue Gastdarsteller, die souverän ins Ensemble integriert werden. Das ist denn auch eine der grossen Stärken dieser britischen Serien. Wenn Darsteller aussteigen, ist guter Ersatz sofort zur Stelle. Denn eins ist auch hier gewiss, dass man nicht darauf vertrauen sollte, dass es alle Figuren bis zum Ende schaffen.
    Sogar ein Taxifahrer darf hier mehr Persönlichkeit haben, als so mancher Hauptdarsteller einer anderen Show.
    Nach der letzten Folge läuft eine Vorschau zur dritten Season. Das fand ich ehrlich gesagt etwas nervig, da man schon recht viel wieder sieht. Wenn mein Gratis-Abo ausgelaufen ist und ich warte, bis es ein paar neuere Staffeln div. Serien gibt, dann ist Slow Horses mit Sicherheit eine der ersten, die ich schauen werde. Würde sie zu meinen drei Lieblingsshows auf Apple TV zählen. Darum hoffe ich auch, dass nach der dritten Staffel noch nicht Schluss ist. Mir gefällt sie auch besser als die Konkurrenz in Form von Sherlock und Luther.

    #1756523
    DGSDGS
    Teilnehmer

    The Last of Us – Episode 3

    Es gibt Folgen, die bringen die Rahmenhandlung nicht wirklich voran, aber sind für sich genommen unglaublich gut inszeniert und nehmen sich die Zeit etwas auf den Punkt zu bringen. Ich mag sowas.

    In dem Fall geht es um Bill und Frank – Letzterer wird in Part I fast ausschließlich in Notizen erwähnt. Man entfernt sich dabei recht weit von der Vorlage und spielt mit den Erwartungen derer, die die Vorlage kennen.

    Diesmal gibt es zu Beginn keinen Zeitsprung in die Vergangenheit. Stattdessen dient die Gegenwart als Klammer für die Erzählung. Murray Bartlett ist wie immer hervorragend und Nick Offerman hätte ich das ehrlich gesagt nicht zugetraut.

    Am Stück könnte ich die bisherigen Folgen nicht schauen. Ich bin ganz froh über die Pausen. Aber in der Folge sind wir wohl so nah an einem Happy End wie nur irgend möglich in der Welt von The Last of Us.

    #1756534
    ChrisKongChrisKong
    Teilnehmer

    Die erste Folge von Swagger auf Apple TV gesehen. Geht um einen B-Baller der Talent hat aber auch ein grosses Ego. Leider ist das Thema Basketball hier wieder auf eine Highlight-Ego-Show reduziert und die Dramaturgie des Spiels scheint man auch nicht recht zu verstehen. Hustle von und mit Adam Sandler ist da klar besser in diesem Aspekt. Da merkt man auch, dass Sandler von dem Sport Ahnung hat. Die Macher hier haben die scheinbar nicht. Mal schauen. Bleibt es in der zweiten Folge auf diesem NIveau, werde ich nicht weiterschauen, immerhin zehn Episoden.

    #1756648
    ChrisKongChrisKong
    Teilnehmer

    The Last of Us Episode 2 (HBO)

    Wieder startet man mit einem tollen Intro, dass uns das Weltgeschehen aus einem anderen Blickwinkel zeigt. Ich hoffe, dass auf diese in irgendeiner Form nochmals zurückgegriffen wird und nicht bloss drangeheftete Wiki-Einträge sind. Zumindest wird eine Erklärung für die zerstörten Städte geliefert. Die Sets gefallen auch hier wieder und sind sehr nah an der Vorlage. Allerdings weiss ich nicht, ob das Tempo, mit dem hier durchgerusht wird, den ungeduldigen Videospielern geschuldet ist. Anstatt die Szenerie ein wenig auszukosten, geht der Fortschritt hier gefühlt doppelt so schnell voran wie im Spiel. Ich hätte mir schon für den Auftakt etwas mehr Entschleunigung gewünscht. Denn so richtig packt mich auch hier das dramatische Ereignis nicht so ganz, wie es im Spiel der Fall ist. Warum nicht etwas mehr Nähe zwischen den Figuren zulassen? Ein kleiner Dialog und etwas mehr als angestrengte Blicke darfs dann schon sein. Zwischen Tess und Ellie findet mir zu wenig Interaktion statt. Es wird wirklich fast schon videospielartig durchs Level geschritten. Gerade da würde sowas wie das Intro oder ein Szenenwechsel die Geschichte ein wenig auflockern. Die Geschichte ist mir da häufig einfach zu mechanisch im Ablauf.
    Zum ersten Mal treten die Clicker auf den Plan. Vom Sound her sind die sehr überzeugend geraten. Bei den Masken hätte ich mir allerdings etwas mehr Aufwand gewünscht. Zu klar grenzt sich hier auch der Einsatz von CGI von der Maske ab. Etwa wenn die Sporen aus dem Mund sich bewegen. Die Masken sehen irgendwie eher nach billigen Latex-Dingern aus, weniger wie ein lebender Organismus.
    Joel ist ähnlich wie im Spiel noch weit weg davon, aufgetaut zu sein. Das passt schon. Allerdings fehlt es mir da auch an etwas mehr Kontext zu seiner Beziehung mit Tess.
    Das Alles macht die Episode gut und grundsolide, aber die grosse Euphorie stellt sich bei mir noch nicht ein. Da erwarte ich unter dem Label HBO doch noch etwas mehr Finesse und weniger Vorlagentreue. Mit dem Intro hoffte ich, dass man diesem Umstand Rechnung trägt und das Spiel sinnvoll erweitert. Aber da wir dieses Zubrot abseits der Haupthandlung geniessen dürfen und es in der ersten Episode in einer anderen Zeit und in der zweiten an einem gänzlich anderen Ort spielt, hege ich Zweifel, ob dabei mehr rumkommt als der bisherige Beitrag, Umstände in der Welt zu erklären. Witzigerweise hat man das im zweiten Teil des Spiels mit den zwei Perspektiven auch geschickt vom Erzählschema her gebrochen. Gut, der zweite Teil hat das als essenziellen Bestandteil auch zwingend vorausgesetzt. Nur warum lernen wir hier noch nichts über andere Fraktionen und dgl.? An Möglichkeiten sollte es ja nicht mangeln.
    Der DLC des ersten Teils wird hier schon angedeutet. Da sich Ellie da aber recht kleinlaut gibt, hoffe ich, dass wir das in irgendeiner Form als Flashback zu sehen kriegen. Für den Charakter ist dieses Erlebnis ja sehr wichtig. Und da wir im ersten Spiel so ziemlich durch alle Jahreszeiten reisen, dehnt sich die erste Staffel wohl sowieso über einen grösseren Zeitraum. Das sollte denn auch genügend Platz bieten, um die Charaktere zu vertiefen. Da Druckmann beteiligt ist, erhoffe ich mir auch eine deutlichere Verzahnung zum zweiten Teil. Das kann auch recht subtil sein. Eine zweite Staffel wurde auch schon bestätigt. Angesichts der Zuschauerzahlen dürfte das kaum wen verwundern. Ich hoffen nur, man schränkt sich deswegen nicht ein, den erzählerischen Bogen ein wenig mehr zu öffnen.

    #1756824
    DGSDGS
    Teilnehmer

    The Last of Us – Episode 4

    Eine Folge, die vor allem neue Charaktere einführt, kommende Ereignisse vorbereitet und Schritt für Schritt die Mauern zwischen Joel und Ellie einreißt. Etwas zu kurz für meinen Geschmack, aber das Screenplay ist gelungen. Craig Mazin weiß, was er tut.

    #1757183
    DGSDGS
    Teilnehmer

    The Last of Us – Episode 5

    Diesmal geht’s vor allem um Sam und Henry. Ich glaub, jeder der TLoU gespielt hat, weiß, was da auf einen zukommt. Meiner Meinung nach die bisher beste Folge, trotz einem unnötigen “plot hole”. Und zum ersten Mal mit einer richtig gut inszenierten Actionszene.

    #1757705
    Anonym
    Inaktiv

    Cracow Monsters – Netflix

    Eine polnische Netflix-Produktion und düstere Mysteryserie über eine junge Frau mit Depressionen, die den Tod ihrer Mutter nicht verwinden kann, den sie selbst überlebt hat.
    Sie studiert in Krakau und bewegt sich darstellerisch zwischen gelangweilt, depressiv und nervig. Des Weiteren besticht sie durch ihren Dieter-Bohlen-Gedächtnismopp, den sie als Kopfbedeckung trägt. Ihr Mentor ist eine Art polnischer Lance Henriksen, der gerne genervtböse vor sich hinstiert und seinen Assistenten, einen leicht depressiven Drogendealer mit Libidofokus auf Ms. Moppkopp, anmault.
    Dazu kommen noch eine handvoll Nervbratzen, die für Xaviers Mutantenpanoptikum zu uncool waren und deswegen in einer WG hausen und mit den zuvor Erwähnten gegen die polnische Fassung von Damien kämpfen.

    Eigentlich keine schlechte Idee und endlich mal eine Serie, die so “down to earth” ist, dass man noch den Dreck unter den Fingernägeln, der recht normal aussehenden Figuren, riechen kann.
    Recht erfrischend mal keine Barbie-Fehlpressungen in Lofts herumstolzieren zu sehen, aber zum einen nimmt sich die Serie stellenweise eeeeeeeeeeeeeeeewig Zeit, bis mal etwas passiert – wobei die Effekte und die Gestaltung wirklich gut sind – und zum anderen gehen mir die Figuren, die Protagonistin voran, tierisch auf den Sack. Alle sind entweder dauernervig oder dauergenervt. Jedem Einzelnen könnte ich fast in jeder Szene die Kauleiste neu arranieren, weil sie so derbe auf den Sack gehen.
    Ich kenne einige Polen und auch Leute mit Depressionen – ok, nicht in Kombination -, aber auch diese haben ihre guten Momente – also die Depressiven, die Polen sind eigentlich meist gut drauf -, deswegen ärgert es mich, weil die Serie ein recht großes Potential hat.

    Naja, zwei Folgen hab ich noch, die werd ich mir dann noch geben.

    #1757706
    captain carotcaptain carot
    Teilnehmer

    Picard S3E1

    Tja, inszenatorisch ist das nach der letzten Staffel tatsächlich ein großer Sprung. Soviel vorweg. Ob die Story nun auch endlich mal punkten darf, abwarten. Zumindest bringt Riker tatsächlich ein wenig Humor rein. Möglicherweise haben wir hier auch mal (zumindest für den Anfang) zwei Handlungsstränge. Vielleicht sind hier ja wirklich aller guten Dinge drei.

    Kritisch finde ich das Redesign der Titan. Mit dem Schiff das es nun auch schon in Lower Decks zu sehen gab hat das einfach keine Ähnlichkeit mehr, auch wenn ich die Optik gar nicht so schlecht finde.

    #1757914
    captain carotcaptain carot
    Teilnehmer

    Und die nächste Folge Picard. Was für mich hier so gar nicht aufgeht ist das Alter einer bestimmten Figur. Mit Staffel 3 wird Picard auch nicht die beste Serie ever. Aber bisher bleibt das Niveau extrem viel höher als gerade in der letzten Staffel.

    Bestimmte Punkte kann man trotzdem bestens kritisieren, wenn man möchte, Raum für Plotholes bietet das Writing noch genug. Aktuell besteht aber die Hoffnung dass die Staffel nicht komplett verkackt wird.

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